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"Kermit" nennen sich die neuen Sammelbehälter für Plastikflaschen.

Foto: REUTERS/Jeff Christensen
Wien - Die Sammlung der Plastikabfälle wird in Wien ab sofort umgestellt. Es werden nur mehr Plastikflaschen gesondert gesammelt, alle anderen Plastikprodukte kommen in den Restmüll. Das hat Umweltstadträtin Ulli Sima (S) in einem gemeinsamen Mediengespräch mit ARGEV-Geschäftsführer Christoph Scharff und Josef Thon, dem Leiter der Magistratsabteilung 48, bekannt gegeben. Ziel sei die Steigerung des recycelbaren Materials um 120 Prozent. Grund für die Umstellung der Plastikabfall-Sammlung ist, so Thon, der hohe Prozentsatz von so genannten Fehlwürfen, also Müll, der in der Plastiksammlung nichts verloren hat. "Wir wollen nur noch Plastikflaschen, sowohl solche für Getränke, aber auch etwa für Shampoos, Speiseöl oder Weichspüler in der Gelben Tonne sammeln. Durch die Weiterentwicklung des getrennten Sammelsystem erwarten wir uns eine Steigerung des recycelbaren Materials um 120 Prozent", erklärte Sima. "Kermit"

Dazu wird es eine neue Sammeltonne geben. Sie wird wegen der zwei augenähnlichen Einwurflöcher "Kermit" heißen. Und sie solle dazu animieren, nur noch Plastikflaschen hineinzuwerfen, sagte Scharff.

Neu ist auch, dass Plastikfolien und verschmutzte Packungen, die bisher über die "Gelbe Tonne" entsorgt wurden, nun über den Restmüll zu entsorgen sind. Damit werde nicht nur die Mülltrennung für die Wiener einfacher, so Scharff, auch die MA 48 könne dadurch die händische Sortierung reduzieren. Sortierpersonal werde trotzdem nicht eingespart, betonte Thon. Testphase

In einem groß angelegten Versuch am Storchengrund beim Wiener Westbahnhof haben ARGEV und MA 48 die "Plastiksammlung neu" zwei Jahre lang getestet. Das Ergebnis fiel eindeutig aus. "Die Fehlwürfe gingen um 60 Prozent zurück, gleichzeitig stieg die Menge der gesammelten Plastikflaschen um 130 Prozent", zeigte sich Thon zufrieden. Der Versuch zeigte weiters, dass in den Wohnhäusern am Storchengrund keine zusätzlichen Restmüllbehälter gebraucht wurden. "Den Wienern entstehen keine Mehrkosten", bestätigte die Stadträtin das erfreuliche Ergebnis des Versuches.

Gleichzeitig mit dem Austausch der 7.000 "Gelben Tonnen" starten Stadt Wien und ARGEV eine breit angelegte Informationskampagne unter dem Motto "Der Tonne entgegen". In einem Brief samt Folder sollen die Wiener über die Vorteile der "Plastiksammlung neu" informiert werden. Der so genannte "Knick-Trick", also die Flaschenmitte eindrücken und den Boden umnicken, um Platz in der Tonne zu sparen, sei aber nach wie vor sehr erwünscht, sagte Thon. Die Umstellung soll im April 2005 abgeschlossen sein. (APA)