Dresden - Mit der Eröffnung des Neuen Grünen Gewölbes am 7. September im Residenzschloss von Dresden kehren 1.000 Pretiosen der sächsischen Kurfürsten und Könige in ihre ursprüngliche Heimstätte zurück. Damit wird ein weiterer Meilenstein zum Wiederaufbau nicht nur des Schlosses, sondern der gesamten historischen Altstadt mit Semper-Oper, Zwinger und Frauenkirche gelegt.

Dieser historische Teil Dresdens war am 13. Februar 1945 nach dem verheerenden Bombardement der Alliierten im Feuersturm großteils in Schutt und Asche gefallen. "Wir wollen den Besucher verzaubern und Vergnügen erwecken", betonte Professor Dirk Syndram, Direktor des Residenzschlosses, während einer Journalisten-Führung durch die zehn Räume des Neuen Grünen Gewölbes im Erdgeschoss des Westflügels.

Ein ausgeklügeltes Beleuchtungssystem lässt die Meisterwerke der Juwelier-, Goldschmiede- und Elfenbeinkunst als eigenständige Kunstwerke in den rund 200 Vitrinen in neuem Licht erstrahlen. "Alle Vitrinen bestehen aus doppelt entspiegeltem Panzerglas. Man könnte meinen, sie stünden frei auf einem Tisch."

Die städtischen Kunstsammlungen rechnen mit 18,7 Millionen Euro Ausstattungskosten. Ein wesentlicher Teil davon galt auch dem hohen Sicherheitsstandard: "Da würden die Osloer Diebe erblassen", meinte der Schlossdirektor.

Rechtzeitig zum 800-Jahr-Jubiläum der Salzburger Partnerstadt im Jahr 2006 ziehen nochmals 3.000 Kunststücke in das um zwölf Millionen Euro rekonstruierte Historische Grüne Gewölbe im Keller des Herrensitzes der Wettiner ein. Dann wird auch die wiederaufgebaute Frauenkirche eingeweiht und die Außenfassade des Schlosses komplett fertig sein. (APA)