Enttäuschung über Indikatoren
Auch die Erholung der Industrie verlor im Sommer vor allem wegen der gestiegenen Energiekosten wieder etwas an Fahrt. Die Enttäuschung der Anleger über die vorgelegten Konjunkturindikatoren zog die US-Aktienmärkte ins Minus, der Dollar gab deutlich nach. Volkswirte und Börsianer blicken nun gespannt auf den für Freitag erwarteten Arbeitsmarktbericht. Sollte auch dieser überraschend schwach ausfallen, dürften die Kurse weiter absacken und die Fed Analysten zufolge von einer erneuten Zinserhöhung im September abhalten. Der Beschäftigungssituation kommt im US-Wahljahr zudem eine hohe politische Bedeutung zu.
Der Index des US-Verbrauchervertrauens sank nach Angaben des Forschungsinstituts Conference Board auf 98,2 (Vormonat 105,7) Punkte und damit deutlich stärker als von Analysten mit 103,5 Zählern erwartet. Dies war der erste Rückgang seit fünf Monaten. "Die Wirtschaft bricht nicht zusammen, aber das Wachstum hat sich so stark verlangsamt, dass die Leute es allmählich spüren", sagte Drew Matus von Lehman Brothers in New York.
Einkaufsmanager-Index fiel
Auch der viel beachtete Index zur Lage der Industrie im Großraum Chicago dämpfte den Optimismus an den Börsen. Der von der Chicagoer Einkaufsmanager-Vereinigung ermittelte Indikator fiel auf 57,3 von 64,7 Punkten im Juli. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt einen geringeren Rückgang auf 60,8 Punkte erwartet. Mit einem Wert über 50 Punkten signalisiert der Index aber weiter ein Geschäftswachstum in der Industrie der Region.
Analysten zufolge hinterlassen die hohen Energiepreise zunehmend ihre Spuren in der Industrie. Der Ölpreis ist in den vergangenen Wochen rasant gestiegen und hat beinahe täglich neue Rekordstände erreicht. Allerdings habe das Chicagoer Konjunkturbarometer, das als wichtiger Vorlaufindikator für den am Mittwoch erwarteten landesweiten Einkaufsmanagerindex gilt, im Juli auch historische Höchststände erreicht, so dass ein Rückgang zu erwarten gewesen sei, sagte Alan Gayle von Trusco Capital Management.
Weitere zinserhöhung unwahrscheinlich