Wie schafft es der ORF,

grundsätzlich ganz sympathische Zeitgenossen so darzustellen, dass man sich hintennach nur noch wundern kann? "Findest den immer noch so nett?", wird man dann vom Mitschauer verständnislos gefragt, was sich höchstens mit Achselzucken beantworten lässt.

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So geschehen Montagabend bei "Thema".

Roman Rafreider im romantischen Tête-à-Tête mit dem Olympiazweiten Markus Rogan. Vorweg: völlig unlogisch, warum sie sich ausgerechnet ihn krallen und mit allen Mitteln zum Helden stilisieren. Dazu kam die ausgetüftelte Inszenierung:

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Abendstimmung,

die Akropolis in orangerotes Licht getaucht, Schattenspiele und immer wieder die zwei Buben, die im abgebrannten Gras sitzen und vermeintlich tiefgründige Themen besprechen.

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Von den Fragen ganz zu schweigen.

Die Art, wie sie gestellt werden, ist sattsam bekannt: "Wir sind ja nicht so aufs Private aus, aber, na Sie wissen schon: Wie ist das denn nun mit der Freundin und so?" Rogan hat sich über weite Strecken tapfer geschlagen, dass er am liebsten Außenminister werden möchte, um "Österreich nach außen zu repräsentieren", haben wir ohnehin ganz schnell vergessen. Wahrscheinlich entstand das in den letzten Tagen, als er so oft mit dem Bundespräsidenten zu tun hatte.

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Noch etwas:

Der ORF hat die Eltern der Olympiasiegerin Kate Allen zur Begrüßung am Wiener Rathausplatz eingeladen. Eine nette Idee. Die Frage, ob es den Gebühren zahlenden Zuschauern diesen Aufwand wert war, darf man aber schon stellen. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 1.9.2004)

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