Ätherische Öle aus Pflanzen sind aus Pharmazie, Kosmetik und Lebensmittelindustrie nicht wegzudenken und spielen auch im Wellness-Bereich eine große Rolle. "Es ist nicht sinnvoll, wenn die oststeirischen Thermen Wirkstoffe von weit her beziehen, wo man doch in der nächsten Umgebung permanent auf der Suche nach ertragreichen Alternativkulturen ist", so die Pharmakognostin Adelheid Brantner vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Graz.
Zeitgerechte Ernte
Wie aber sichert man sich wirklich den besten Ertrag an dem duftenden Kräuterwerk? Schafgarbe und Zitronenmelisse weisen beispielsweise um die Mittagszeit - in etwa um 14.00 Uhr - den höchsten Ölgehalt auf. Allerdings ernte man die Schafgarbe zur Zeit der Vollblüte, die Melisse aber vor dem Blühstadium. Das sind die ersten Ergebnisse der Studien, die neben der Frage des besten Schnittzeitpunkts auch die Wirkung der Sonneneinstrahlung, der Bodenbeschaffung und Feuchtigkeit auf den Gehalt an ätherischen Ölen klären soll.
Brantner arbeitet gemeinsam mit Kollegen vom Joanneum Research an der Beantwortung der Fragen im Projekt "Aroma". Die aus Mitteln der Technologie Impulse Gesellschaft (TIG) im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie unterstützte Studie soll aber auch herausfinden, ob sich der Anbau von heimischen Kräutern überhaupt bezahlt macht. Drei Anbaugebiete mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen stehen im Mittelpunkt des Forscherinteresses: Bad Blumau auf 285 Metern, Oberlungitz auf 400 Metern Seehöhe und St. Jakob im Walde, das sich mit 1.000 Metern Seehöhe bereits als nicht mehr ideal erwiesen hat. Die Proben entnahmen die Forscher aus genau vorgegebenen Versuchsparzellen, auf denen nach einem exakten - bis in Zweistundenabstände eingeteilten - Zeitplan geerntet wurde.
Wirtschaftlichkeitsstudien