Najaf - Trotz eines Aufrufs des Schiiten-Predigers Muktada al Sadr zu
einer Waffenruhe gehen im Irak die Kämpfe zwischen seinen Anhängern
und US-Truppen weiter. Milizionäre der "Mahdi-Armee" von lieferten sich in Kufa in der
Nacht auf Dienstag Gefechte mit irakischen Sicherheitskräften. Ein
Augenzeuge berichtete, Polizisten und Angehörige der Nationalgarde
hätten versucht, eine Moschee zu stürmen, um nach Waffen zu suchen.
Die Milizionäre hätten daraufhin das Feuer eröffnet. Auf beiden
Seiten gab es Verletzte.
Nach dem vergangene Woche von Großayatollah
Ali al Sistani mit Sadr ausgehandelten Friedensabkommen dürfen sich
die Milizionäre in Najaf und Kufa nicht mehr bewaffnet auf der Straße
sehen lassen. Nachdem ein Sprecher von Sadr am Vortag zur
Einstellung der Kämpfe aufgerufen hatte, sagte eine amerikanische
Militärsprecherin am Dienstag in Bagdad: "Es gibt kein Abkommen, es
gibt keine Waffenruhe".
Tote und Verletzte bei Angriff in Mossul
Bei einem Angriff von Aufständischen auf eine US-Patrouille in der
nordirakischen Stadt Mossul wurden zwei Iraker getötet und vier
weitere Menschen verletzt. Das berichtete der arabische
Nachrichtensender Al Jazeera. Unter den Verletzten seien drei Kinder.
Die US-Soldaten hätten das Feuer eröffnet, nachdem ein Sprengsatz
neben ihnen explodiert sei.
In Najaf fand der Zivilschutz seit dem Abzug der "Mahdi-Armee" aus
der Altstadt am vergangenen Freitag rund 2.000 Bomben und Minen. "Bis
jetzt haben die Teams des Zivilschutzes in dem Gebiet 1.300 Landminen
und 851 Bomben entschärft", sagte ein Beamter. Sie fanden auch eine
große Zahl Handfeuerwaffen. Verteidigungsminister Hasim al Shaalan
sagte, es seien auch Mörser und Panzerfäuste aus iranischer
Produktion entdeckt worden. (APA/dpa)