Foto: Der STANDARD/ESA
Wien - Ein Gebäude der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa könnte die Basis der neuen deutschen Polarstation Neumayer III werden.

Das runde, muschelartige Gerüst besteht aus kohlefaserverstärkten Plastikverbundstoffen, wie sie für Sonnenpaneele auf Satelliten verwendet werden.

Seine Leichtbauweise schützt das so genannte "SpaceHouse" vor rauen Wetterbedingungen: Selbst bei Niederschlägen von einem Meter Schnee pro Jahr kann es nicht in das Eis absinken.

Außerdem kann es nach seinem Einsatz relativ problemlos wieder beseitigt werden - was unter anderem aus Umweltschutzgründen in der Antarktis nötig ist. Ähnlich wie bei Satelliten ist die Konstruktion des Gebäudes auf eine feindselige Umgebung ausgerichtet und daher autonom: Die Stromversorgung erfolgt über Sonnenenergie, das Wasser wird hausintern wiederverwertet.

"Schweben"

Das Weltraumhaus könnte jedoch nicht nur im hohen Norden zum Einsatz kommen. Denn die kugelförmige Struktur ist eine der stabilsten überhaupt.

Das auf Stelzen stehende Haus ist von unter ihm stattfindenden Bewegungen isoliert - es schwebt praktisch über der Erde. Und hält somit Erdbeben bis zu sieben Grad auf der Richterskala aus. Das Modell wäre also für den Wohnungsbau in Erdbebengebieten durchaus eine Alternative zu immer größeren Mengen von Stahl und Beton. (Eva Stanzl/DER STANDARD, Printausgabe, 31.8.2004)