Lafontaine: ... habe ich gesagt, dass es viele Fälle gibt, in denen jemand hohes Arbeitslosengeld bezieht, obwohl Familieneinkommen und Vermögen da sind. Und ich frage, ob der Sozialstaat nicht so konstruiert sein sollte, dass nur die Bedürftigen Nutznießer des Sozialstaats sind.
Spiegel: Wie beantworten Sie Ihre Frage?
Lafontaine: Ich habe bewusst kein fertiges Modell vorgelegt, um eine Diskussion in Gang zu setzen. Ich wollte darauf hinweisen, dass die Sozialabgaben nicht weiter steigen dürfen, und dass deshalb Strukturreformen nötig sind.
Spiegel: Wollen Sie jemandem, der 20 Jahre Beiträge in die Arbeitslosenversicherung bezahlt hat, nun sagen: Ab jetzt gibt es nur noch Geld für Bedürftige? Das dürfte verfassungswidrig sein.