Zigarettenrauch verpestet die Luft mehr als ein mit schwefelarmem Sprit laufender, moderner Dieselmotor.

Foto: ÖAMTC
Milan/Wien - Vielleicht sollten eingefleischte Raucher in Zukunft lieber am Auspuff ihres Autos nuckeln, als am gewohnten Glimmstängel. Wissenschafter des National Cancer Institute in Mailand (Italien) haben nämlich herausgefunden, dass Zigarettenrauch die Luft mehr verpestet, als ein mit schwefelarmem Sprit laufender, moderner Dieselmotor.

Studienleiter Giovanni Invernizzi führte seine Experimente laut der Wissenschaftszeitschrift "New Scientist" in einer privaten Garage durch, die sich in einem Alpendörfchen mit sehr geringer Luftverschmutzung befindet. Als Testfahrzeug diente ein Mittelklassewagen, Baujahr 2002, mit einer Zweiliter-Dieselmaschine. Der Motor lief 30 Minuten in der verschlossenen Garage im Leerlauf, anschließend bestimmten die Experten die Luftbelastung.

Zigaretten messen

Nach Ende der Messungen wurde die Garage für vier Stunden gelüftet, dann kamen die Zigaretten zum Einsatz. Ebenfalls für einen Zeitraum von 30 Minuten glommen jeweils drei Zigaretten vor sich hin, dann kam wieder das mobile Messgerät zum Einsatz. Für jeweils zwei Minuten wurden die Teilchen in der Luft gesammelt und dann analysiert.

Es zeigte sich, dass die drei glimmenden Zigaretten die Luft mit zehn Mal mehr Partikel verpesteten, als der Motor. Und gerade bei den für die Gesundheit besonders gefährlichen kleinsten Teilchen war der Unterschied noch größer, berichteten die Wissenschafter. (APA)