Enron-Skandal als Anlass
Ziel dieser Neuregelung sei es, die Manager daran zu hindern, sich überhöhte Gehälter auszahlen zu lassen, auch wenn die Unternehmen rote Zahlen schreiben. Ein Anlass der Gesetzesänderung sei auch der amerikanische Enron-Skandal gewesen, so die Zeitung. Bisher mussten die Managergehälter nur als Gesamtbetrag veröffentlicht werden. Nun muss jedes einzelne Mitglied des Vorstandes und des Aufsichtsrates den Offenbarungseid leisten. Veröffentlicht werden müssen auch Sachbezüge.
Die neue Regelung bedeutet, dass auch die Führungsriege der an der Prager Börse notierten Erste Bank ihre Bezüge erstmals detailliert veröffentlichen muss. Die Erste Bank hat nach eigenen Angaben bereits im Jahresbericht 2002 die Summe der Vorstandsgehälter veröffentlicht und ist damit der Empfehlung des Corporate-Governance-Kodex gefolgt. Sobald nun aber ein Unternehmen damit beginne, die Gehälter der einzelnen Manager zu veröffentlichen, werde auch den anderen Unternehmen am Markt kaum etwas anderes übrig bleiben, meinte Erste-Sprecherin Hana Cygonkova am Donnerstag zur APA.
Geldstrafen bei Nichtbefolgung
Das neue tschechische Gesetz sieht für den Fall der Nichtbefolgung auch Geldstrafen seitens der staatlichen Wertpapierkommission vor. Noch unangenehmer wären nach Ansicht von Analysten aber mögliche Klagen von Minderheitsaktionären.