Fruchtfliege (drosophila melanogaster)

derStandard.at
Der Fliegenforscher Bertram Gerber von Biozentrum der Universität Würzburg hat in seinen Versuchen mit Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) den Versuchstieren Elektroschocks verpasst, um ihr Verhalten bei Schmerz beobachten zu können. Zuvor wurden die Insekten einem Duftreiz ausgesetzt. Nach einer Versuchsreihe vermieden sie den Duft, weil sie sich an die Bestrafung erinnerten. Wurden sie dagegen nach der Schockverabreichung mit dem Duft konfrontiert, verhielten sie sich so, als symbolisiere er die Rettung.

Die Konditionierung ergab, dass die Duftverabreichung also als Strafe oder Belohnung empfunden werden kann. Gerber schließt aus dem Verhalten der Tiere, dass das Schockereignis zwei entgegen gesetzte Gedächtnisse erzeugt. Die gelte es jetzt auf der neuronalen Ebene zu untersuchen. Er glaubt, das die Erkenntnisse für die Behandlung von Trauma-Patienten interessant werden könnten. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature" publiziert. (red)