Wien - Die Oesterreichische Banknoten- und
Sicherheitsdruckerei (OeBS), eine Tochter der Oesterreichischen
Nationalbank (OeNB), hat ihre Geschäftsführung ausgewechselt. Mit
sofortiger Wirkung ist Johannes Miller (40) für den technischen
Bereich und Michael Wolf (60) für den kaufmännischen Bereich
verantwortlich, teilte die OeBS heute, Donnerstag, mit. Miller war
zuletzt als Unternehmensberater, Wolf als Hauptabteilungsleiter des
Rechnungswesens der OeNB tätig. Das Dienstverhältnis mit Wolfgang
Färber (61) und Josef Schneider (53), die die OeBS seit ihrer
Ausgliederung aus der OeNB geleitet hatten, sei einvernehmlich
aufgelöst worden, sagte der OeBS-Sonderbeauftragte Kurt Meyer am
Donnerstag zur APA.
"Strategische Neuausrichtung"
Als Grund für die Rochade nannte Meyer eine "grundlegende
strategische Neuausrichtung" des Unternehmens. Es gehe darum, wie man
sich besser am Weltmarkt positionieren könne, und dies wolle man mit
einer neuen Mannschaft tun. "Mit dem Singapur-Auftrag hat diese
Entscheidung überhaupt nichts zu tun", sagte Meyer.
Der Vizechef der OeNB-Tochter Münze Österreich war den beiden
bisherigen Geschäftsführern diesen Juli als "Sonderbeauftragter"
beigestellt worden, um unter anderem den Singapur-Auftrag
abzuarbeiten. Bei diesem Großauftrag waren im Juli Schwierigkeiten -
u.a. Abwicklungsprobleme und enge Kalkulationen - bekannt geworden.
Singapur-Geschäft läuft "sehr gut"
Mittlerweile laufe das Singapur-Geschäft "sehr gut". Meyer rechnet
damit, den vereinbarten Druck von einer halben Milliarde
Singapur-Dollar termingerecht bis Ende dieses Jahres abgewickelt zu
haben. Aus dem Geschäft werde die OeBS ausgeglichen aussteigen, so
Meyer.
Bis Mitte nächsten Jahres sei die Banknoten- und
Sicherheitsdruckerei ausgelastet. Dem Unternehmen sei es gelungen,
zahlreiche internationale Aufträge zu bekommen, "zu entsprechend
guten Preisen". Nach einem Verlust in 2003 hatte sich die OeBS ein
rigoroses Sparprogramm verordnet. (APA)