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Hannover - Jugendliche sind besonders von Aids bedroht. Die Hälfte aller Neuinfektionen auf der Welt betrifft 15- bis 24-Jährige. Das berichtete am Mittwoch die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) in Hannover. Die DWS rechnet damit, dass sich die Zahl der Neuinfektionen durch gezielte Aufklärung um mindestens zwei Drittel senken lässt. Um die Aufklärung Jugendlicher gerade in Entwicklungsländern geht es bei der Weltbevölkerungskonferenz in London, die am Dienstag (31. August) beginnt.

Derzeit gibt es auf der Welt 38 Millionen Aidskranke, pro Minute kommen zehn neue dazu. Pro Jahr sterben drei Millionen Menschen an der Immunschwächekrankheit.

Fachkräfte oft aidskrank

Aids bedroht dem DWS-Datenreport zufolge in vielen Entwicklungsländern auch das wirtschaftliche Potenzial. Gut ausgebildete Fachkräfte in afrikanischen Ländern, besonders im Bildungs- und Gesundheitswesen, sind oft aidskrank. Die DWS erwartet, dass in einigen Ländern in 20 Jahren über 25 Prozent aller Arbeitnehmer dem HI-Virus zum Opfer fallen könnten. Bedroht sei etwa Botswana, wo schon heute 38,8 Prozent aller Einwohner infiziert sind und das damit die Weltspitze bei den Aids-Erkrankungen anführt.

Die Weltbevölkerung zählt derzeit eine Milliarde Jugendliche, davon leben 85 Prozent in Entwicklungsländern. Während etwa in Ägypten 36 Prozent der Einwohner unter 15 Jahre alt sind, werden in Deutschland nur 15 Prozent gezählt. Wie die DWS mitteilt, findet das Bevölkerungswachstum zu 99 Prozent in Entwicklungsländern statt. Während Frauen in einigen Ländern Afrikas südlich der Sahara und des Mittleren Ostens durchschnittlich sechs bis acht Kinder zur Welt bringen, liegt der europäische Durchschnitt nur bei 1,4 Kindern pro Frau.

Bis 2050 sei mit einem Bevölkerungswachstum von 55 Prozent in armen Ländern zu rechnen. Die DWS erwartet, dass bis dahin 9,3 Milliarden Menschen auf der Welt leben.(APA/AP)