Die so genannten Militärkommissionen gehen auf eine Anordnung vom 13. November 2001 zurück. Zwei Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September autorisierte Bush als Oberster Befehlshaber zwei Wege: Personen ohne US-Bürgerschaft, die mutmaßlich an Terrorakten beteiligt waren, können auf unbegrenzte Zeit ohne Anklage und Verfahren als feindliche Kämpfer festgehalten werden. Oder sie können vor eine Militärkommission gestellt und abgeurteilt werden.
Kontrolle des Pentagons
Die juristisch umstrittenen Gremien stehen unter der Kontrolle des Pentagons: Richter sind Offiziere, die Ankläger werden vom Verteidigungsministerium ernannt und die Pflichtverteidiger sind Militäranwälte. Zivile Verteidiger werden auf Kosten des Angeklagten zugelassen. Zum letzten Mal hatten 1942 US-Militärrichter über sieben deutsche Saboteure geurteilt, die mit einem U-Boot in die USA eingeschleust worden waren.