UNESCO am Internationalen Tag zur Erinnerung an die Abschaffung des SklavInnen-Handels: Menschenhandel, Kinderarbeit und Zwangsheiraten weit verbreitet
Redaktion
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Paris/Genf - Trotz der offiziellen Abschaffung der
Sklaverei in internationalen Vereinbarungen sind nach Angaben der
Vereinten Nationen noch immer Millionen Menschen davon betroffen.
Weltweit würden Männer, Frauen und Kinder ihrer grundlegenden
Freiheiten beraubt, sagte UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura am
Montag, anlässlich des Internationalen Tages zur Erinnerung an den
Sklavenhandel und dessen Abschaffung. Die UNESCO betonte zudem, dass
Menschenhandel, Kinderarbeit und Zwangsheiraten noch immer weit
verbreitet seien.
Im Jänner hatte die in Paris ansässige UNO-Organisation das
Internationale Jahr zum Gedenken an den Kampf gegen die Sklaverei
ausgerufen. Anlass war die Schaffung der ersten schwarzen Republik in
Haiti vor 200 Jahren. Allein im Jahr 2002 seien 245 Millionen Kinder
illegal zur Arbeit gezwungen worden. Weitere rund 1,2 Millionen
Kinder und Jugendliche würden jährlich Opfer von Menschenhändlern, so
die UNESCO.
Moderne Formen der Sklaverei
Auch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) zeigte sich
besorgt über moderne Formen von Sklaverei oder Zwangsarbeit. Von der
modernen Art der Zwangsarbeit, welche die Globalisierung
hervorbrachte, seien vor allem MigrantInnen betroffen, sagte Roger
Plant, der Leiter des ILO-Aktionsprogrammes gegen Zwangsarbeit. Die
ILO hatte im Februar 2002 ein Aktionsprogramm zur Bekämpfung aller
Formen von Zwangsarbeit geschaffen.
Menschenhandel
Traditionelle Formen von Zwangsarbeit, oft Schuldknechtschaft,
gebe es vor allem in Brasilien, Indien, Pakistan und Teilen Afrikas,
sagte Plant. Brasilien und Pakistan hätten mit Hilfe der ILO jedoch
nationale Aktionsprogramme zur Befreiung von ZwangsarbeiterInnen
geschaffen und im nächsten Mai solle auch eine Studie zur
Zwangsarbeit veröffentlicht werden. Nach Schätzungen des
US-Außenministeriums werden weltweit jährlich bis zu 800.000
Menschen Opfer von Menschenhandel; 80 Prozent von diesen seien
Frauen. (APA)
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