Für die Vereinheitlichung geschlechtsneutraler Formulierungen sprechen sich die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) und der Kärntner SPÖ-Abgeordnete Herwig Seiser in der Debatte um die Rechtschreibreform aus. In einer Aussendung verlangte Seiser von den "Hütern und Hüterinnen der deutschen Sprache" die Vereinheitlichung geschlechtsneutraler Formulierungen. Derzeit würden verschiedenste geschlechtsneutrale Schreibweisen Verwirrung stiften. Diese würden "von AbsolventInnen über der/die Lehrer/in bis hin zu einE BegünstigteR reichen und oftmals als Ausrede dafür dienen, dass der Einfachheit und Verständlichkeit halber ausschließlich männliche Formulierungen gewählt werden".

"Krieg der Geschlechterformulierungen"

In diesem "Krieg der Geschlechterformulierungen" müsse Ordnung geschaffen werden, so Seiser. Bei einer "etwaigen Reform der Rechtschreibreform" solle es zu einer Standardisierung und klaren Regeln für geschlechtsneutrale Ausdrucksformen kommen. Dies wäre "ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein großer Schritt für die Sprache der weiblichen Menschheit".

Bei der ÖH läuft Seiser damit offene Türen ein. "Endlich gehen die Diskussionen um die Rechtschreibreform beziehungsweise die Rücknahme dieser in eine produktive und sinnvolle Richtung", so die stellvertretende ÖH-Chefin Patrice Fuchs. "Statt sinnloser, zeitraubender Debatten über ss oder ß werden endlich jene Dinge angesprochen, die wirklich ein Problem in der deutschen Sprache darstellen", so Fuchs. (APA)