"Wiesner fragt",

ein originell erdachtes, aber in seiner Durchführung nicht immer all seine Möglichkeiten ausschöpfendes ORF-Format, ging am Dienstag (vorerst?) zu Ende. Letzter Gast war Sozialminister Herbert Haupt.

Foto: ORF/Ali Schafler

Der Journalist Robert Wiesner konfrontierte ihn mit Beiträgen aus dem ORF-Archiv,

auf denen er diverse Ankündigungen und Behauptungen tat, die sich von heute aus betrachtet als "na ja" oder schlicht als heiße Luft darstellen. Wie in den vorangegangenen Sendungen erschien Wiesner wie der Hase vor der Schlange, was punkto Bissig- oder Giftigkeit gerade bei Herbert Haupt so wenig notwendig wie noch nie erschien.

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Die Sendung geriet also zu einem lauwarmen Plausch,

dessen Höhepunkt eine Einblendung Haupts aus den 70er-Jahren war, als er wegen einer Schnittwunde und daraus resultierender Tollwutgefahr erstmals im ORF zu sehen war. Bumsti.

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Wie einfach es gewesen wäre,

Haupt aufs Eis zu führen, bewies die ZIB 2 vor "Wiesner fragt". Fritz Dittelbacher berichtete über den Sommerministerrat, der, mitten in der Urlaubszeit, offenbar rituell narkotisierend gewesen sein muss. Nach der Sitzung wurde Haupt interviewt.

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Seine Antwort,

die typischerweise so ausfiel, dass der Eindruck entstand, als wüsste er selbst nicht mehr genau, womit er sein aktuelles Satzgebilde eigentlich begonnen hat, wurde von den Beitragsgestaltern langsam ausgeblendet. Dieser Kunstgriff am Schneidetisch war bezeichnender und damit origineller als 35 Minuten bei Wiesner. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 12.8.2004)

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