Wien - Wenige Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Athen zog am Dienstag der Leiter der österreichischen Außenhandelsstelle in Griechenland und Olympia-Attache Jürgen Schreder eine positive erste Bilanz. Österreichs Firmen hätten um grob geschätzt 150 Mio. Euro Aufträge erhalten, im Vorfeld des Sportereignisses hätten sich die Exporte von 1998 bis 2004 auf über 500 Mio. Euro verdoppelt.

Von den großen heimischen Firmen ist in Athen derzeit Alpine-Mayreder-Bau (Verkehrsinfrastruktur im antiken Athen), Bären-Batterie (Akkumulator-Batterien für griechische Telekom), Frequentis-Nachrichtentechnik (Kommunikationssystem für die Sicherheitszentrale), Rosenbauer (50 Feuerwehrfahrzeuge) und VA Tech (170kV Schaltanlage für das Olympische Dorf).

"Positiver Lauf geht weiter"

Nach einem Wachstum von 27,3 Prozent im Jahr 2002 stiegen die Exporte Österreichs nach Griechenland 2003 um 13,7 Prozent auf 524 Mio. Euro, so die Wirtschaftskammer. Die Importe wuchsen demnach um 6,5 Prozent auf 137 Mio. Euro. "Und der positive Lauf geht weiter, wenn auch ein wenig gedämpft. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres legten die Exporte gegenüber der Vorjahresperiode um 4,1 Prozent und die Importe um 2,7 Prozent zu", so Schreder.

Er erhofft sich in Zukunft in erster Linie Aufträge aus dem Umweltbereich, wo Griechenland einen starken Nachholbedarf habe und dieser von der EU verstärkt eingemahnt werde. 2005 will die Außenhandelsstelle mit einem Gruppenstand bei der größten griechischen Umweltmesse vertreten sein. Einen weiteren Zukunftsmarkt sieht er im Bereich Energie. Derzeit würden der Bereich Straßenfahrzeuge den ersten Platz einnehmen, gefolgt von Nachrichtengeräten, Papier und Pappe und Bekleidung. Die Gruppe Maschinenbauprodukte und Fahrzeuge mache bereits 46,5 Prozent der österreichischen Ausfuhren aus.

Die griechische Wirtschaft ist 2003 um 4,2 Prozent kräftig gewachsen - wenn auch zu einem großen Teil durch staatliche Investitionen. "Die mit Mitteln des dritten EU-Förderungsrahmens getätigten Investitionen haben das Gesicht des Landes, und im speziellen seiner Hauptstadt Athen, entscheidend verändert", so der Olymia-Attachee. Die Staatsschuld Griechenlands liegt jedoch weit über dem Maastricht-Kriterium. Das Budgetziel 2003 wurde verfehlt. Große Probleme bereite dem griechischen Fiskus die Schattenwirtschaft, die etwa 28,3 Prozent des BIP ausmache. Der OECD-Schnitt liege bei 16,7 Prozent.(APA)