Den Christian-Doppler-Preis 2003 der Landesregierung Salzburg in der Sparte "Technische Wissenschaften einschließlich Umweltschutz" geht an den 36-jährigen Chemiker Bernhard Lendl, 36. Lendl ist gebürtiger Salzburger, studierte '87 bis '93 Chemie an der TU Wien und ist heute außerordentlicher Professor für Analytische Chemie an ebendieser Uni. Derzeit verbringt er ein Sabbatical-Jahr am Institut für Analytische Chemie an der Universität von Córdoba, wo er seinerzeit im Juni 1993 auch sein Diplomstudium mit Auszeichnung abschloss.

Neben Erasmus-Aufenthalten in Cambridge und in Vezprem (Ungarn) sowie einer Assistententätigkeit an der TU Wien schrieb er an seiner Dissertation, die er im Mai 1996 ebenfalls mit Auszeichnung beendete. Im Juni 2001 habilitierte er sich in seinem Spezialgebiet.

Lendl ist Träger einiger Preise: Im Oktober 2002 erhielt er den Fritz-Pregl-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Mikrochemie, im November 2003 den Fritz-Feigl-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Analytische Chemie. Bei dem Verfahren, für das er mit dem Doppler-Preis ausgezeichnet wurde, wird mittels Infrarotspektroskopie die Konzentration gelöster Stoffe in einer Fermentation gemessen. Neu daran ist, dass auch die Mikroorganismen online, ohne Probenentnahme spektroskopiert werden können. Die Infrarotspektren enthalten Informationen über die chemische Zusammensetzung der Mikroorganismen und auch über ihren physiologischen Zustand.

Der Christian-Doppler-Preis wird von der Salzburger Landesregierung in fünf Sparten ausgeschrieben und neben der bereits eingangs erwähnten auch in "Anwendung des Doppler-Prinzips", "Chemie, Mathematik und Physik", Geowissenschaften und Biowissenschaften. Die Bewerber dürfen nicht älter als 40 sein und müssen in Salzburg geboren sein oder seit mindestens fünf Jahren ihren Hauptwohnsitz im Bundesland haben. Jede Sparte ist mit 2180 Euro dotiert.(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9. 8. 2004)