Erster Gedanke:

Bitte nicht noch eine Ottfried-Fischer-Serie! Gibt es nicht schon genug gutmütige, bauernschlaue Bonvivants, die Menschen helfen und bayerischen Dialekt sprechen? Für "Volksschauspieler" mag Rollentreue Qualitätskriterium sein, aber was zu viel ist, ist zu viel.

Foto: ORF/Romano Ruhnau

Das Konzept

des neuen Fischer-Krimis "Pfarrer Braun" (Freitag, 20.15 Uhr, ORF 1) lässt wirklich nichts Gutes ahnen: Fischer als schlitzohriger Pfaffe, der seinen Schweinsbraten liebt und gelegentlich Verbrechen löst.

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Klingt wie das Konzentrat früherer Figuren,

zudem naiv, eklektizistisch und - mit St. Pölten im Kopf - auch noch nach schlechtem Timing. Vorm Fernseher wird man jedoch positiv überrascht: dem Drehbuch fehlt die volkstümelnde Behäbigkeit des Bullen, die Dialoge sind temporeich und bissig.

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Hauptthema

ist weniger der zu lösende Mord als der humoristisch behandelte Konflikt der katholischen Kirche mit der protestantischen, die ihr mit Lifestyleangeboten die Jugend abzieht.

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Für den katholischen Braun ist es eine Stilfrage,

mit solchen Leuten ökumenisch nicht zusammenzuarbeiten: "Ein katholisches Pfarrhaus in der Martin-Luther-Straße, des wär' ja, wie wenn man die CSU-Zentrale in der Karl-Marx-Allee sucht!"

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Allen Vorurteilen zum Trotz:

Aus Hochwürden Fischer könnte auf lange Sicht was werden. (mcm/DER STANDARD, Printausgabe, 6.8.2004)

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