Rom - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat am Montag Hilfsflüge in die sudanesische Krisenregion Darfur aufgenommen. Ein Flugzeug habe 22 Tonnen Nahrungsmittel über der Ortschaft Fur Buranga abgeworfen, teilte die UN-Organisation mit Sitz in Rom mit. Die Flüge sollten bis zum Ende der Regenzeit im September fortgesetzt werden. Der Transport von Hilfsmitteln mit Lastwagen gestaltet sich auf den aufgeweichten Straßen schwierig und würde auch zu lange dauern. Auch Ägypten begann am Montag, Lebensmittel, Medikamente und Zelte in die Region zu fliegen, berichtete die amerikanische Nachrichtenagentur AP.

Deutschland unterstützt Truppeneinsatz

Die Staatsministerin im deutschen Außenministerium, Kerstin Müller, kündigte Unterstützung für den geplanten Truppeneinsatz der Afrikanischen Union in Darfur an. "Die Europäer nehmen personell an dieser Mission teil. Es wird eine Schutztruppe geben, auch die werden wir technisch und finanziell unterstützen", sagte Müller im ZDF-Morgenmagazin. Sie erklärte weiter, wenn sich die Lage in der Region nicht bessere, müsse der Druck auf die sudanesische Regierung erhöht werden. Ein erster Schritt sei mit der UN-Resolution vom vergangenen Freitag gemacht worden. Staatsministerin Müller dazu: "Wir werden die Situation weiter sehr genau beobachten. Wenn nichts passiert, werden wir handeln."

In der UN-Resolution wird die Regierung in Khartum aufgefordert, gegen arabische Milizen vorzugehen. In der Krisenregion Darfur bekämpfen schwarzafrikanische Rebellengruppen seit Februar 2003 die von der Regierung unterstützte Janjaweed-Milizen. Diese Milizen werden nach UN-Angaben für den Tod von bis zu 50.000 Menschen in Darfur verantwortlich gemacht. Der Konflikt hat zwischen einer und 1,5 Million Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Etwa 2,2 Millionen sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen. (APA/AP)