Auf die Verteidigungsagentur warte "eine große Aufgabe", betonte Solana. "Die Notwendigkeit zur Verstärkung der europäischen Militärkapazitäten ist dringender denn je, wenn wir unsere Bestrebungen erreichen wollen." Ebenso müssten die Europäer besser auf die Bedürfnisse ihrer Rüstungsindustrie antworten. Mit Hilfe der Mitgliedstaaten könne die Agentur viel verändern, zeigte sich der EU-Beauftragte und designierte künftige EU-Außenminister überzeugt.
Synergien
Witney war von 2002 bis 2003 Generaldirektor im britischen Verteidigungsministerium und leitet seit Jahresbeginn den Aufbau der EU-Verteidigungsagentur. Linnenkamp ist seit 2001 Abteilungsleiter für Rüstungsangelegenheiten im deutschen Verteidigungsministerium.
Ziel der neuen Agentur ist es, Synergieeffekte unter den EU-Staaten bei der Beschaffung von militärischem Gerät zu erzielen. Die Europäer wollen vor allem Lücken zu den USA verringern und kostspielige Duplizierungen bei der Anschaffung neuen Geräts vermeiden. Dies wird von den USA schon lange gefordert, allerdings im Rahmen der NATO. Washington verfolgt daher die Bemühungen zum Aufbau der EU-Agentur mit gewisser Skepsis. Es wird befürchtet, dass US-Konzerne von Beschaffungen ausgeschlossen werden könnten.
Die Einrichtung der Verteidigungsagentur war von den EU-Außenministern am 12. Juli beschlossen worden. Sie hat im Wesentlichen eine Koordinierungskompetenz unter den Mitgliedstaaten. Österreich verspricht sich dadurch einen wichtigen Impuls für heimische Zulieferbetriebe, vor allem im Bereich Raumfahrttechnologie. Ihren Sitz soll die neue Agentur in Brüssel haben.