"Nicht auf Konfrontation aus"
"Wir sind nicht auf eine Konfrontation aus, und wir hoffen, dass wir nicht dazu gedrängt werden", sagte Ismail. Die Regierung schiebt die Verantwortung für die Krise auf die arabischen Janjaweed-Milizen in Darfur. "Der Sudan hat diesen Krieg niemals begonnen", stellte Ismail fest. Er gestand allerdings ein: "Aber wir geben zu, dass die Regierung die Verantwortung dafür trägt, Recht und Ordnung wieder einzuführen, die Milizen zu entwaffnen und die Janjaweed festzunehmen."
Der Botschafter des Sudan bei der Afrikanischen Union (AU), Ousman Alsaid, kritisierte die Haltung der USA in dem Konflikt. Am Rande einer Konferenz im äthiopischen Addis Abeba sagte er: "Die US-Regierung benutzt die Krise, um die Regierung des Sudan zu stürzen." Er warnte, ein militärisches Eingreifen würde die Region destabilisieren. Die Regierung hat mehrfach die Kritik an ihrer Politik mit dem Vorgehen gegen den Irak verglichen. Alsaid sagte mit Blick auf Aussagen Australien und Großbritannien: "Es zeigt, dass diese Staaten nichts aus der schwierigen Situation gelernt haben, der sie durch ihr Eingreifen im Irak gegenüber sehen." Der britische Premierminister Tony Blair schließt eine militärische Rolle seines Landes bei einer Lösung der Krise nicht aus. Australien hat seine Bereitschaft signalisiert, UN-Friedenstruppen zu entsenden.
Der Konflikt
In dem Konflikt in Darfur wurden nach Schätzungen der UN etwa 30.000 Menschen getötet, mehr als eine Million schwarzer Afrikaner wurden von den Janjaweed-Milizen vertrieben. Die internationale Gemeinschaft fordert von der sudanesischen Regierung, die Reitermilizen zu entwaffnen, die mit Billigung der Regierung vorgehen. Die Regierung setzt sie offenbar ein, um gegen feindliche Rebellen vorzugehen. Vorwürfe des Völkermordes weist der Sudan zurück.