Klagenfurt - Die World Tour der Beach-Volleyballer gastiert von Mittwoch bis Sonntag bereits zum achten Mal im Klagenfurter Strandbad, den Stellenwert von heuer hatte das Baggern am Wörthersee trotz WM-Status im Jahr 2001 aber noch nie. Die Generalprobe für das zwei Wochen später beginnende Olympia-Turnier nützt nämlich die gesamte Weltelite zu einem letzten Abtasten, zudem wird am Samstag im Wappensaal des Klagenfurter Landhauses die Gruppen-Auslosung für den Saison-Höhepunkt in Athen vorgenommen.

Clemens Doppler fehlt verletzt

Das dritte Grand-Slam-Turnier kommt im Saison-Ranking gleich nach Olympia, daher auch die im Vergleich zu der bisherigen World Tour 2004 einzigartige Besetzung. Etliche für Olympia qualifizierte Paare müssen sogar in die Qualifikation. Auch für Nik Berger/Clemens Doppler war Klagenfurt als Höhepunkt eingeplant, nach fünften Plätzen 2002 und 2003 waren in der Jahres-Planung die letzten Vier anvisiert worden. Nach dem Kreuzbandriss Dopplers spielt Berger nun aber an der Seite von Florian Gosch darum, zumindest einen Sieg zu landen.

Nur dann würde der 30-Jährige die Vorgaben des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC) erfüllen, um sicher in Athen dabei zu sein. "Daran denke ich aber nicht. In der Saison ist schon fast alles schief gelaufen, da kann mich nichts mehr erschüttern. Ich rechne, dass Clemens bis Olympia fit wird", sagte der Ex-Europameister. Sein Training mit Gosch lief bisher jedenfalls gut, es wurde an Block, Aufspiel, Technik und Varianten-Reichtum gearbeitet. Gosch freut sich auf Klagenfurt: "Mit Nik vor vollen Tribünen zu spielen wird toll."

Nowotny/Gartenmayer gut in Form

Mehr zutrauen darf man ihren Trainingspartnern Robert Nowotny/Peter Gartmayer. Die Kapstadt-Vierten pausierten in der Vorwoche in Stare Jablonki, die Kapselprellung an Gartmayers linker Hand ist aber schon abgeklungen. "Es ist sicher nicht schlecht, dass wir eine Woche lang leiser getreten sind, seit Mitte Mai hatten wir jede Woche gespielt. Wir sehen Klagenfurt als Belohnung für eine lange Saison. Es ist noch schöner, da wir als Olympia-Starter kommen", meint der 26-Jährige.

Das dritte österreichische Paar im Herren-Hauptbewerb ist Bernhard Strauß/Felix Bläuel. Beim heimischen Masters-Turnier in Gmunden reichte es zu Platz fünf, ein Sieg in Klagenfurt wird aber nur schwierig zu erreichen sein. Bei den Damen sind einerseits Sara Montagnolli-Ebenbichler/Barbara Hansel dabei. "Wir haben nach dem Masters-Sieg in Gmunden die richtige Motivation, jetzt muss nur noch die Auslosung passen", ist Montagnolli angriffslustig. Motiviert sind durch ihr U-20-EM-Silber auch Doris und Stefanie Schwaiger.

Paare aus Brasilien und USA favorisiert

Bei den Herren sind Ricardo Santos/Emanuel Rego leicht zu favorisieren, die Brasilianer landeten am Wochenende beim Comeback von Santos nach einer Verletzungspause ihren sechsten Saison-Sieg. Die Spitze ist jedoch derart dicht, dass kaum Prognosen möglich sind. Bei den Damen sind die US-Titelverteidigerinnen Kerri Walsh/Misty May und die Brasilianerinnen Adriana Behar/Shelda Bede zu favorisieren. (APA)

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Resultate 2003

  • Herren:
    1. Insfran Benjamin/Marcio Araujo (BRA) - 2. Kevin Wong/Stein Metzger (USA) - 3. Stefan Kobel/Patrick Heuscher (SUI) - 4. Dain Blanton/Jeff Nygaard (USA) - 5. Berger/Doppler - 9. Tom und Paul Schroffenegger - 17. Nowotny/Gartmayer

  • Damen:
    1. Walsh/May - 2. Ana Paula/Sandra Pires (BRA) - 3. Behar/Shelda - 4. Holly McPeak/Elaine Youngs (USA) - weiter: 25. Doris und Stefanie Schwaiger, Christine Mellitzer/Irina Brandstetter, Sara Montagnolli-Ebenbichler/Barbara Hansel (alle AUT)

    Budget-Entwicklung (in Millionen Euro): 1997: 0,66 - 1998: 0,8 - 1999: 0,95 - 2000: 1,1 - 2001: 3,1 - 2002: 3,2 - 2003: 3,2 - 2004: 3,4

    Zuschauer (in Tausend): 1997: 26 - 1998: 32,5 - 1999: 52 - 2000: 49 - 2001: 102 - 2002: 80 - 2003: 92