Berlin - Die Forderung von FDP-Chef Guido Westerwelle
nach einem Adoptionsrecht in Deutschland für Schwule und Lesben in
festen Partnerschaften ist auf Kritik bei der CSU gestoßen. Ein
derartiges Adoptionsrecht sei in der Union nicht mehrheitsfähig,
sagten die CSU-Bundestagsabgeordneten Hans-Peter Uhl und Wolfgang
Zeitlmann der Zeitung "Der Tagesspiegel" vom Montag. "Ich kann mir
nicht vorstellen, dass das mit CSU und CDU zu machen ist", sagte
Zeitlmann.
"Privatsache"
Zugleich äußerte Uhl Kritik an Westerwelle: "Sexuelle
Neigungen sind Privatsache und haben auf dem Marktplatz nichts
verloren."
Westerwelle hatte sich vor einer Woche beim Geburtstagsempfang von
CDU-Chefin Angela Merkel in Berlin erstmals öffentlich mit seinem
Lebensgefährten Michael Mronz gezeigt. In der dieswöchigen Ausgabe
des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" plädierte er für die Ausweitung
des Adoptionsrechts auf alle festen gleichgeschlechtlichen Paare und
die Einführung eines Ehegatten-Splittings auch für Homosexuelle.
Er
sagte, dass er einem politischen Streit mit den Hardlinern in der CSU
nicht aus dem Weg gehen wolle. Die Ankündigungen der CSU-Spitze, die
rot-grünen Reformgesetze im Bereich gleichgeschlechtlicher
Lebensgemeinschaften im Fall eines Regierungswechsel zurückzunehmen,
lehnt Westerwelle kategorisch ab. (APA)