Lissabon - Mehr als 150 Feuerwehrleute haben am Sonntag 50 Kilometer nördlich von Lissabon Waldbrände in einem Naturreservat bekämpft. Die Flammen wurden von Temperaturen über 38 Grad und starkem Wind angefacht. Im Naturpark Arrabida leben Wildkatzen, Ginsterkatzen und Mangusten. Die Feuer bedrohten auch einige Häuser, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Lusa lagen aber keine Informationen über Schäden vor. Brände im Forst gab es auch in Frankreich.

Nahe gelegene Strände wurden evakuiert. Weitere Brände loderten in Portugal im Süden der Algarve und in Torres Novas bei Santarem, 60 Kilometer nördlich von Lissabon. Nahe Torres Novas nordöstlich von Lissabon waren nach Behördenangaben 200 Feuerwehrleute im Einsatz gegen die Flammen. Dutzende Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden, nachdem vier Häuser den Bränden zum Opfer gefallen waren.

"Die Leute sind in Panik, halten Eimer und Schläuche für den Notfall bereit", berichtete Bürgermeister Antonio Rodrigues im Radio. Wegen der Brände musste die Polizei die wichtigste Autobahn zwischen Lissabon und Porto auf 20 Kilometern Länge für mehr als drei Stunden sperren, wie die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa meldete.

Ein großer Waldbrand bedrohte in den Bergen von Monchique nahe der Urlaubsregion des Algarve Wohnhäuser. Mindestens zwei Häuser brannten dort bis auf die Grundmauern nieder, 40 Menschen wurden vorsichtshalber in Sicherheit gebracht. In Portugal herrschen derzeit Temperaturen von über 40 Grad Celsius, im gesamten Land herrscht Waldbrandgefahr. Im vergangenen Sommer waren bei Waldbränden in Portugal 400.000 Hektar Forst und 100 Häuser verbrannt, 20 Menschen kamen in den Flammen ums Leben.

In Südfrankreich waren am Sonntagabend weiterhin 2000 Feuerwehrleute im Einsatz, um ein Wiederaufflammen der Waldbrände zu verhindern, die am Wochenende rund 2000 Hektar Weide- und Waldgebiet vernichtet hatten. Der französische Innenminister Dominique de Villepin vermutete Brandstiftung. Auf Korsika kämpften derweil 70 Feuerwehrleute gegen einen Waldbrand im Forst von Bonifato. Mehr als 200 Wanderer wurden aus einer Waldhütte in Sicherheit gebracht. Die Flammen breiteten sich wegen starken Windes rasch aus. (APA/AP)