Tokio - Die USA gehen nach japanischen Informationen davon aus, dass Nordkorea und der Iran bei der Entwicklung von Raketen kooperieren. Die beiden Länder gehören zu der von US-Präsident George W. Bush definierten "Achse des Bösen" (zusammen mit dem Irak vor dem Sturz Saddam Husseins). Der Iran habe Daten über Raketentests an Nordkorea weitergegeben, zitierte die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun" am Samstag einen namentlich nicht genannten offiziellen US-Vertreter. Diese Einschätzung habe er am Freitag anlässlich eines Besuchs in Japan vor Journalisten geäußert.

Starke Hinweise für Kooperation

"Es gibt starke Hinweise, dass der Iran und Nordkorea bei der Entwicklung von Raketensystemen kooperieren", zitierte das japanische Blatt den US-Vertreter. Nordkorea hatte 1998 eine Taepodong-Rakete abgeschossen. Diese war über Japan hinweggeflogen, bevor sie ins Meer stürzte. Die Raketen vom Typ Taepodong-1 haben eine Reichweite von 2.500 Kilometern, die Taepodong-2 zwischen 4.000 und 6.000 Kilometern.

John Bolton, Staatssekretär im US-Außenministerium, hält sich derzeit in Japan auf und wollte am Samstag bei einem Treffen mit japanischen Regierungsvertretern die Sechser-Gespräche (USA, Nord- und Südkorea, China, Japan, Russland) über das Atomprogramm Nordkoreas vorantreiben. Die USA fordern von der Führung in Pjöngjang, auf ein eigenes Atomprogramm zu verzichten. Nordkorea verlangt dafür politische Zugeständnisse und Wirtschaftshilfen. (APA/Reuters)