Nahost-Konflikt
Sharon erhofft sich von Ungarn Unterstützung in der EU
Medgyessys Kabinettschef in Jerusalem - Jüdische Gemeinde könnte helfen, bessere Beziehungen aufzubauen
Jerusalem - Ungarn könnte sich nach Ansicht des
israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon als EU-Mitglied dafür
einsetzen, in der Europäischen Union ein besseres Verständnis für das
Sicherheitsbedürfnis Israels zu vermitteln. Sein Land habe von der EU
einen weniger harten Kurs und eine "nachdenklichere" Position bei der
jüngsten Abstimmung der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum
israelischen Sperrwall erwartet, sagte Sharon anlässlich des Besuches
des Leiters des Amts des ungarischen Ministerpräsidenten Peter
Medgyessy, Peter Kiss, in Jerusalem am Donnerstag. Im Vordergrund der
Gespräche stand die Intensivierung der bilateralen
Wirtschaftsbeziehungen. Ungarns Gedenken an die Holocaust-Opfer und die Bemühungen, die
Opfer zu entschädigen, bilde eine solide Grundlage, auf der Ungarns
100.000 Mitglieder starke Jüdische Gemeinde und Israels 200.000
Bürger ungarischer Abstammung helfen könnten, Beziehungen zwischen
den beiden Staaten zu knüpfen, sagte Sharon. Zur Sprache kam auch die
jüngste Initiative für eine Gaza-Koordinierungskonferenz, die von
Ägypten vorgeschlagen und von den USA befürwortet wurde, um den
israelischen Abzug aus dem Gaza-Streifen zu koordinieren. (APA)