US-Außenminister Colin Powell schrieb in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Rundschau" (Donnerstagausgabe), es habe noch keine dramatische Veränderung der Lage gegeben. Nur Taten, nicht Worte, könnten im Wettlauf mit dem Tod gewinnen. "Wir werden weiterhin Druck ausüben", schrieb Powell.
Außenminister: Situation erinnert an Irak
Darauf entgegnete der sudanesische Außenminister Mustafa Osman Ismail am Donnerstag in Paris: "Der wachsende Druck ist der gleiche, den die USA und Großbritannien schon gegen Irak aufbauten." Falls Blair Truppen nach Darfur schicke, werde der Sudan sich zurück ziehen und Großbritannien die Sicherheitsfrage überlassen. Bald würden die Menschen britische Truppen als Besatzer betrachten. Eine von den USA angestrebte UN-Resolution für Sanktionen verkompliziere die Angelegenheit nur. Sudan habe schon 100 Janjawid-Milizionäre festgenommen und bereite Verfahren gegen sie vor.
Fischer für Einflussnahme Pakistans
Der deutsche Außenminister Joschka Fischer forderte bei einem Besuch in Pakistan, die Regierung in Khartum müsse ihren Worten Taten folgen lassen, andernfalls müsse der UNO-Sicherheitsrat eingreifen. Fischer forderte Pakistan auf, seinen Sitz in dem Gremium zur Einflussnahme auf Sudan zu nutzen. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf versprach, sich des Themas persönlich anzunehmen.
Ergebnislose Gespräche
Die Verhandlungen in Genf blieben festgefahren. Mittler der Afrikanischen Union versuchten, die Rebellen wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Die Aufständischen hatten am Samstag die Gespräche in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba abgebrochen, weil die sudanesische Regierung bisherige Abmachungen nicht eingehalten habe. Papst Johannes Paul II. entsandte einen Sonderbeauftragten nach Darfur. Er rief die sudanesische Regierung auf, Gewalt und Verletzung der Menschenrechte zu beenden.
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