Vor der Einigung lieferten sich die Kontrahenten einem monatelangen Übernahmekampf. Dazu zählten auch millionenschwere Werbekampagnen beider Konzerne in deutschen Medien.
- 21. Oktober 1999: Mannesmann macht den Anteilseignern des drittgrößten britischen Mobilfunkbetreibers Orange ein 62-Mrd.-DM-Angebot. Am Folgetag kursieren Gerüchte, Vodafone wolle den Düsseldorfer Konzern übernehmen.
- 14. November: Vodafone schlägt einen Tausch von 43,7 Vodafone-Aktien für jede Mannesmann-Aktie vor. Das Übernahmeangebot beinhaltet keine Barzahlung für die Aktionäre. Nach damaligen Kursen entspricht das einem Volumen von etwa 200 Mrd. DM. Mannesmann nennt das Angebot "völlig unangemessen".
- 19. November: Vodafone erhöht sein Angebot auf 53,7 Vodafone-Aktien je Mannesmann-Aktie. Bargeldzahlungen sind nicht vorgesehen, das Finanzvolumen liegt nun bei 242 Mrd. DM. Der Vorstand des Düsseldorfer Konzerns lehnt wieder ab.
- 24. November: Vodafone-Chef Chris Gent geht auf Werbetour. In einer Anzeigenkampagne wirbt er für seine Pläne und betont, dass keine Arbeitsplätze wegfallen werden.
- 28. November: Der Mannesmann-Aufsichtsrat spricht sich einstimmig gegen das Übernahme-Angebot aus.
- 29. November: Mannesmann-Chef Klaus Esser startet in London eine dreiwöchige Werbetour durch die wichtigsten Finanzzentren der Welt.
- 21. Dezember: Die EU-Kommission gibt Mannesmann grünes Licht für die Übernahme von Orange.
- 23. Dezember: Vodafone legt den Mannesmann-Aktionären offiziell das Umtauschangebot vor. Das Unternehmen bietet 53,7 Vodafone-Aktien im Tausch für eine Mannesmann-Aktie. Die Übernahme hätte damit ein Volumen von rund 270 Mrd. DM. Bargeld soll es nicht geben. Den Anteilseignern bleibt eine Entscheidungsfrist bis 7. Februar 2000.
- 06. Jänner 2000: Der Abwehrkampf gegen die feindliche Übernahme durch Vodafone wird laut Mannesmann rund 400 Mill. DM kosten.
- 07. Jänner: Mannesmann legt für 1999 eine glänzende Bilanz vor. Mit einem Umsatzplus von 22 Prozent auf 23,2 Mrd. Euro (rund 45 Mrd. DM).
- 10. Jänner: Der Ton zwischen beiden Unternehmen wird immer schärfer. Gent wirft Mannesmann Irreführung der Aktionäre vor.
- 19. Jänner: Laut Mannesmann ist der Konzern an einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit dem französischen Mischkonzern Vivendi interessiert.
- 24. Jänner: Die Aktionäre von Vodafone stimmen mit überwältigender Mehrheit für das Angebot zur Übernahme von Mannesmann.
- 28. Jänner: Mannesmann bestätigt Gespräche mit dem Internet-Giganten AOL.
- 30. Jänner: Vodafone und Vivendi kündigen in Paris die Gründung eines neuen Internet-Unternehmens an.
- 01. Februar: Vodafone erklärt sich bereit, sein Umtauschangebot leicht aufzustocken, wenn Mannesmann den Kampf aufgibt.
- 03. Februar: Die Konzerne einigen sich. Vodafone legt ein neues Angebot vor. Es sieht vor, dass bis zum 17. Februar eine Mannesmann-Aktie in 58,9646 Vodafone-Papiere eingetauscht wird. Damit würde Mannesmann 49,5 Prozent des Unternehmens halten. Der Vorstand von Mannesmann empfehlt seinen Anteilseignern einstimmig, das Angebot anzunehmen. (APA)