St. Pölten - Die übermittelte "Erklärung" von Ulrich Küchl, dem zurückgetretenen Regens des St. Pöltener Priesterseminars und Probst des Stiftes Eisgarn, gegen ihn erhobene Vorwürfe hat folgenden Wortlaut:

"Die medialen Angriffe gegen meine Person sowie gegen die meines ehemaligen Stellvertreters Dr. Wolfgang Rothe haben in den vergangenen Tagen ein weltweites und für uns und die Diözese St. Pölten katastrophales Ausmaß erreicht. Unter dem begreiflichen Schock, den diese Kampagne mir versetzt hat, war ich bisher kaum in der Lage, eine angemessene Gegendarstellung zu veröffentlichen.

Nunmehr jedoch erkläre ich, dass die gegen mich erhobenen Anschuldigungen und Vorwürfe, wie beispielsweise sexueller Missbrauch von Priesterseminaristen, eine angebliche homosexuelle Trauungszeremonie, pornographische Darstellungen mit Priesterseminaristen und anderes mehr, unwahr sind und diese mir vorgeworfenen Handlungen niemals stattgefunden haben. Die Anschuldigungen sind in Wahrheit das Produkt einer schlampigen, auf Sensation bedachten Recherche. Vermeintliche Indizien, unbeweisbare Vorwürfe, unglaubwürdige Aussagen unzuverlässiger, sich als 'Zeugen' ausgebender Personen und journalistische Phantasie wurden unter dem Vorwand der Wahrheitssuche zu einer zynischen Skandalgeschichte verarbeitet.

Dagegen wehre ich mich und erkläre meine Absicht, rechtlichen Schutz in Anspruch nehmen zu wollen.

Sowohl die voreilige und unzulässige homosexuelle Interpretation angeblicher 'Beweisphotos' als auch deren mit Sicherheit illegaler Weg in die Öffentlichkeit lassen zwangsläufig die Vermutung aufkommen, dass von langer Hand vorbereitet ein geeigneter Anlass - die kriminelle Nutzung des Internet- zu einem medialen Vernichtungsschlag gegen unerwünschte kirchliche Amtsträger, im Besonderen gegen Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn instrumentalisiert wurde. Schmerzlich ist in diesem Zusammenhang der dringende Verdacht einer Beteiligung kirchlicher Kreise.

Wie weit bei all diesen Vorgängen grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien verletzt worden sind, wird noch zu untersuchen sein.

Ich hoffe auf Gerechtigkeit für unseren Diözesanbischof, für Dr. W. Rothe und für mich!

Eisgarn, am 20. Juli 2004

Ulrich Küchl