Wien - Der Gewerkschaftsbund (ÖGB) genießt bei den Österreichern ein hohes Vertrauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Juli (Sample 1.158) durchgeführte repräsentative Umfrage des Instituts für Trendanalysen und Krisenforschung (ITK), die am Mittwoch vom ITK-Vorsitzenden Hannes Bauer vorgestellt wurde. Sowohl die Arbeit des ÖGB, ihres Präsidenten Fritz Verzetnitsch als auch die Reorganisationspläne bei den Gewerkschaften werden mehrheitlich positiv beurteilt.

Neun Prozent der Befragten beurteilen die Arbeit des ÖGB mit "sehr gut", 27 Prozent mit "gut", 35 Prozent mit "befriedigend" und 14 Prozent mit "genügend". Ein "nicht genügend" vergaben nur sechs Prozent. Aufgeschlüsselt nach Parteien ist die Zufriedenheit bei den SPÖ-nahen Wählern am größten, bei den FPÖ-nahen am geringsten. Die FP-Sympathisanten gaben zu 15 Prozent einen "Fünfer".

Zufriedenheit

Weitgehend zufrieden ist man auch mit Verzetnitsch selbst. 82 Prozent gaben eine Note von eins bis vier, nur fünf Prozent urteilten mit "nicht genügend".

Mehrheitlich sind die Österreicher auch davon überzeugt, dass der ÖGB die "Interessen der Allgemeinheit" vertritt. 34 Prozent gaben bei dieser Frage ein "sehr gut" oder ein "gut", 51 Prozent ein "befriedigend" oder ein "genügend". Absolut nicht zufrieden waren nur sechs Prozent. Etwas weniger erfolgreich schätzten die Befragten den ÖGB bei der Vertretung ihrer "persönlichen Interessen" ein. 28 Prozent gaben die Noten eins oder zwei, 38 Prozent drei oder vier und elf Prozent gaben ein "nicht genügend". Der die restlichen 22 Prozent gaben keine Antwort.

Durch die geplanten und teils bereits durchgeführten Gewerkschaftsfusionen erwarten sich die Österreicher zu 39 Prozent eine Stärkung des ÖGB, 26 Prozent sehen "keinen Einfluss" und 15 Prozent sehen den ÖGB "eher geschwächt".

32 Prozent (vor allem SPÖ- und FPÖ-Wähler) denken, es sollten sich nur jene zusammenschließen, die auch zu gemeinsamen Aktionen (wie etwa Streiks) bereit wären, 33 Prozent sind der Meinung, es sollten nur Gewerkschaften nach Arbeitsbereichen fusionieren. Letztgenannte Zusammenschlüsse wollen verstärkt ÖVP- und Grün-Sympathisanten. 18 Prozent aller Befragten wollen aber auch, dass "im Wesentlichen" alles so bleibt wie es ist. (APA)