Damaskus - Die syrische Führung hat in den vergangenen Tagen nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation in Damaskus über 200 politische Gefangene auf freien Fuß setzen lassen. Wie ein Anwalt der syrischen Menschenrechtsvereinigung am Dienstag mitteilte, gehören zu den Freigelassenen auch drei ehemalige Offiziere, die bereits seit den 80er Jahren inhaftiert waren. Außerdem seien Islamisten und rund 100 Kurden aus der Haft entlassen worden.

Die Kurden waren zum Großteil nach Ausschreitungen im März inhaftiert worden, bei denen nach kurdischen Angaben rund 40 Menschen getötet worden waren. Offiziell war von 25 Toten die Rede gewesen.

Die Freilassungen erfolgten auf Veranlassung von Präsident Bashar al-Assad, der am vergangenen Freitag eine Amnestie für bestimmte Gefangene verkündet hatte. Der Präsident, der nach dem Tod seines Vaters Hafez al-Assad im Jahr 2000 an die Macht gekommen war, hatte zu Beginn seiner Amtszeit mehr Meinungsfreiheit zugelassen und zahlreiche politische Gefangene freigelassen. Kurze Zeit später wurden jedoch erneut Menschenrechtsaktivisten und andere Regimekritiker zu Haftstrafen verurteilt. (APA/dpa)