In Österreich ist man auf dem Gebiet der Pflegewissenschaft im internationalen Vergleich spät dran: Während z.B. in Großbritannien, Finnland und Spanien schon seit 20 Jahren Pflegepersonal an Universität ausgebildet wird, sind es nun die Grazer Medizinuniversität und die in Hall bei Tirol beheimatete Private Universität für Medizinischen Informatik und Technik (UMIT), die im Herbst mit einem entsprechenden Studium beginnen. In Wien - wo es zur Zeit nur ein individuelles Diplomstudium für Pflegewissenschaften gibt - will man im Herbst 2005 so weit sein. Möglich wurde das Studium in Graz durch eine Anschubfinanzierung des Landes Steiermark in der Höhe von 1,3 Mio. Euro.
Kooperation
Das Studium wurde an der Med-Uni eingerichtet, in der Durchführung kooperiert man aber mit der Uni Graz. Es sollen im Sinne eines multidisziplinären Ansatzes die pflegebezogene Kenntnisse der Medizin, Human- und Sozialwissenschaften, Erziehungs- und Bildungswissenschaften, der Psychologie und der Betriebswissenschaften zusammengebracht werden. "Das auf sechs Semester angelegte Studium will durch eine pflege- und gesundheitswisenschaftliche Grundausbildung auf qualifizierte Tätigkeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern im Gesundheitswesen vorbereiten. Von verwandten FH-Studiengängen unterscheidet es sich durch das Ausmaß des theoretischen Grundlagenwissens und der Vermittlung von Forschungsmethoden", betonte Reibnegger.
So sollen die Absolventen die Pflege auch als Wissenschaftsdisziplin begreifen. Sie sollen aber auch spezifische Beratungsbedürfnisse erkennen, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Rehabilitation gezielt einsetzen und qualitätssichernde Maßnahmen planen und umsetzen können, so der Vizerektor. Während des Studiums müssen Praktika im Umfang von 20 Wochen absolviert werden. Abgeschlossen wird mit dem Bakkalaureus der Pflegewissenschaft (Bachelor in Nursing Sciences).
In weiteren vier Semestern zum Magister