Europa
Umfrage: Mehrheit der Briten hält Blair für einen Lügner
Butler-Bericht konnte Öffentlichkeit nicht überzeugen - Dennoch Mehrheit für Amtsverbleib des Premiers
London - Eine klare Mehrheit der britischen Wähler
vertritt nach einer Umfrage die Ansicht, dass Premierminister Tony
Blair die Bevölkerung hinsichtlich der irakischen
Massenvernichtungswaffen belogen hat. Ein kürzlich vorgelegter
Untersuchungsbericht von Lord Robin Butler, wonach Blair die
Geheimdienstinformationen zum Irak nicht absichtlich aufgebauscht
hat, konnte die Öffentlichkeit demnach nicht überzeugen. Bei der Umfrage im Auftrag der Zeitung "The Guardian"
(Dienstagsausgabe) gaben 55 Prozent der Befragten an, sie glaubten,
dass Blair gelogen habe. 37 Prozent meinten dagegen, er habe die
Wahrheit gesagt. Der Rest war unschlüssig. Die Zahl derer, die den
Irak-Krieg für ungerechtfertigt halten, stieg nach der Umfrage in den
vergangenen zwei Monaten um 13 auf 56 Prozent. Dennoch will eine
Mehrheit der Briten, dass Blair vorerst weiter im Amt bleibt. Die
Zustimmungsrate für den konservativen Oppositionsführer Michael
Howard ist weiter gefallen. (APA/dpa)