Wien - Unter den 1000 weltgrößten Banken nach Kernkapital finden sich 19 österreichische Kreditinstitute. Zwei davon, die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) und Donau-Bank werden aber im offiziellen Ranking des Financial Times-Fachmagazins "The Banker" nicht geführt, da sie nicht als eigenständige Banken ausgewiesen werden. Ihre Werte werden zu den jeweiligen Mutterkonzernen hinzugerechnet. Zwei weitere, die Steiermärkische Bank und Sparkasse und die Allgemeine Sparkasse OÖ werden der Erste Bank zugerechnet und nicht mehr berücksichtigt. Im aktuellen Ranking der weltweiten Top 1000 Banken, dem vorwiegend die Bilanzabschlüsse zum Jahresende 2003 zu Grunde liegen, konnten sich alle österreichischen Banken verbessern.

RLB Tirol am stärksten verbessert

Innerhalb des Österreich-Rankings verbesserte sich die RLB Tirol am stärksten. Sie konnte um 168 Plätze auf den 720. Platz vorrücken. Die Hypo Alpe Adria Bank verbesserte um 107 Ränge auf Platz 516, die Investkredit um 84 Ränge auf Platz 475 und die pro forma geführte Donaubank um 91 Ränge auf Platz 725. Um 103 Plätze deutlich verschlechtert hat sich dagegen das Ranking der Hypo Tirol. Sie sackte vom 611. auf den 714. Platz ab.

Größte Bank in Österreich blieb auch 2003 die zur Münchner HypoVereinsbank (HVB) zählende Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Sowohl beim Kernkapital (6,47 Mrd. Dollar/5,24 Mrd. Euro) als auch bei der Bilanzsumme (173 Mrd. Dollar) ist sie führend. Unter den Top 1000 würde sie pro forma beim Kernkapital den 81. (Vorjahr: 88) und nach Bilanzsumme den 71. Platz einnehmen. Die HVB als Mutterkonzern der BA-CA ist nach Kernkapital auf Platz 32 (20) zurückgefallen, nach Bilanzsumme nimmt sie mit 605,5 Mrd. Dollar den 21. Platz ein.

Zweitgrößte Bank in Österreich blieb die Erste Bank, zu der seit dem Vorjahr die Werte der Sparkassen im Haftungsverbund dazugerechnet werden. Die Steiermärkische Bank und Sparkasse, Allgemeine Sparkasse OÖ und die Tochterbanken Tiroler und Salzburger Sparkasse wurden daher im Ranking nicht berücksichtigt. Mit einem Kernkapital von 4,9 Mrd. Dollar landet die Erste Bank/Sparkassen auf Platz 99 (100), nach Bilanzsumme auf Platz 73 unter den Top 1000.

Die Raiffeisen Zentralbank (RZB), als Spitzeninstitut des Raiffeisenbankensektors, liegt als drittgrößte österreichische Bank an 162. (171.) Stelle. Ihr Kernkapital wird mit 2,7 Mrd. Dollar und die Bilanzsumme mit 70,7 Mrd. Dollar angeführt, womit sie auf den 124. Platz kommt. Würde die Raiffeisen Bankengruppe analog zur Erste Bank/Sparkassen gereiht werden, hätte sie nach Kernkapital den 66. Platz belegt, heißt es aus der RZB. Als viertgrößtes heimische Kreditinstitut folgt die BAWAG/P.S.K.-Gruppe. Sie ist nach Kernkapital (2,1 Mrd. Dollar) an 196. (206.) Stelle, nach Bilanzsumme (64 Mrd. Dollar) an 135. Stelle gereiht.

Weitere Ränge

Auf den weiteren Rängen nach Kernkapital folgen wie bereits im Vorjahr die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) auf Platz 270 (290) und die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (RLB OÖ) auf Platz 426 (451). Auf den siebten vom neunten Platz verbessern konnte sich die Investkredit (475 nach 559 im internationalen Ranking). Sie überholte die RLB NÖ-W (476/495) und die Oberbank (489/516). Ebenfalls um zwei Plätze verbessern konnte sich die Kärntner Hypo Alpe Adria Bank (516/623). Sie ist nach Kernkapital die zehntgrößte und nach Bilanzsumme sogar die achtgrößte Bank Österreichs.

Weiters im The Banker-Ranking angeführt: RLB Steiermark (569/614), Hypo Vorarlberg (659/694), Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV, 670/738), Hypo Tirol (714/611), RLB Tirol (720/888), Donaubank (Tochter der russischen Vneshtorgbank, pro forma: 725/816), Raiffeisenverband Salzburg (763/817), Bank für Kärnten und Steiermark (BKS, 821/881) und die Volkskreditbank (841/861).

Bei der Performance, gemessen an der Kapitalrentabilität (Return on Equity/RoE) konnten sich nur drei österreichische Banken in der ersten Hälfte platzieren. Im Vorjahr waren es noch vier Banken. Beim Return on Assets (RoA) hat es nur eine österreichische Bank unter die Top 500 geschafft, nach zwei im Vorjahr. "Eines der dichtesten Filialnetze weltweit und der scharfe Wettbewerb am österreichischen Markt zum Vorteil der Kunden bewirken zwangsläufig niedrigere Gewinne der österreichischen Banken", kommentiert RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner, Chef der Bundeskreditsektion in der Wirtschaftskammer.

Hingegen zeigt das Top 1000-Ranking die Ertragsstärke der US-Banken: Die 211 angeführten US-amerikanischen Banken verfügen über 22 Prozent des Kapitals und haben 15 Prozent der Bilanzsumme der Top 1000 Banken, erwirtschaften damit aber 37 Prozent der Gewinne. Die Banken der Europäischen Union kommen auf den gleichen Gewinnanteil, ihre 271 Platzierten im Ranking setzen dafür aber mit einem Anteil von 41 Prozent deutlich mehr Kapital ein und benötigen mit 48 Prozent mehr als die doppelte Bilanzsumme. (APA)