Deutschlands größter TV-Konzern ProSiebenSat.1 hat nach eigenen Angaben mit seiner Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr die eigenen Erwartungen übertroffen. "Wir hatten ein sehr gutes zweites Quartal", sagte der neue Vorstandschef Guillaume de Posch dem "Handelsblatt" laut Vorausbericht vom Sonntag. "Wir sind nach den ersten sechs Monaten besser als unsere Planung", fügte er hinzu, ohne Zahlen zu nennen. Die Werbekonjunktur entwickle sich besser als zu Jahresanfang erwartet, wurde er weiter zitiert.

Der Zeitung zufolge rechnet de Posch nach vier Jahren rückläufiger Fernseh-Werbeeinnahmen für 2004 nun mit einem Anstieg von zwei Prozent. Mitte Juni hatte er bereits ein moderates Umsatzwachstum vorausgesagt. Davor hatte das im MDax gelistete Unternehmen lediglich in Aussicht gestellt, stärker als der deutsche TV-Werbemarkt zu wachsen, für den 2004 stagnierende Geschäfte erwartet wurden. Die deutschen TV-Sender hatten in der Konjunkturflaute seit 2000 kräftige Einbußen bei ihren Werbeeinnahmen hinnehmen müssen. Dank Kostensenkungen hatte ProSiebenSat.1 allerdings 2003 den Gewinn auf 45 Millionen Euro verdreifacht und auch im Auftaktquartal 2004 einen Ergebnissprung verzeichnet.

"Wir werden ein Angebot für die Fußball-Europameisterschaft 2008 machen", kündigte de Posch nun in dem Zeitungsinterview an. "Und wir sind fest entschlossen, uns diese Rechte zu holen." An der umstrittenen Late-Night-Show mit der Entertainerin Anke Engelke auf Sat1 will de Posch festhalten. "Wir machen nach der Sommerpause auf alle Fälle mit dem Format weiter", sagte er. (APA/Reuters)