Tokio - Nach mehr als zehn Jahren auf der Flucht ist der ehemalige amerikanische Schachweltmeister Bobby Fischer von den Einwanderungsbehörden in Japan festgenommen worden. Der 61-Jährige wurde auf dem Narita-Flughafen in Tokio entdeckt, als er gerade auf die Philippinen fliegen wollte, wie ein Behördensprecher sagte. Die USA werfen dem 61-Jährigen vor, mit der Teilnahme an einem Schachturnier in Jugoslawien 1992 internationale Sanktionen gegen das Land verletzt zu haben.

Eine Freundin Fischers, Miyoko Watai, sagte, er habe erst bei seiner Festnahme erfahren, dass die USA seinen Pass für ungültig erklärt hätten. Fischer solle offenbar ausgeliefert werden, er habe jedoch Berufung angekündigt.

Fischer wurde 1972 weltbekannt, als er als erster Amerikaner gegen Boris Spassky aus der Sowjetunion den Titel des Schachweltmeisters gewann. Er gewann auch ein weiteres dramatisches Spiel gegen Spassky 1992 in Jugoslawien, das ihm eine Siegprämie von 3,35 Millionen Dollar einbrachte. Als ihm von den USA eine Verletzung internationaler Sanktionen vorgeworfen wurde, tauchte Fischer unter und lebte seitdem offenbar auf den Philippinen und in Japan.(APA/AP)