Bregenz - Der Vorarlberger Landtagspräsident Manfred Dörler (62) ist am Donnerstag Mittag gestorben. Das wurde von der Landtagskanzlei gegenüber der APA bestätigt. Dörler (V) war seit Herbst vergangenen Jahres gesundheitlich angeschlagen. Sein Tod kam dennoch überraschend.

Noch in der vergangenen Woche hat Dörler die letzte Landtagssitzung vor der bevor stehenden Landtagswahl im September geleitet. Dörler gehört seit 1989 dem Landtag an, seit 1999 war er dessen Präsident.

Land trauert

Das Land Vorarlberg trauert um Landtagspräsident Dörler. In einer ersten Stellungnahme äußerte sich Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) "zutiefst betroffen". Das Land verliere nicht nur "einen sehr aktiven und von allen Landtags-Fraktionen hoch geschätzten Präsidenten, sondern auch einen engagierten Kämpfer für Menschlichkeit und soziale Gerechtigkeit".

Manfred Dörler hinterlässt seine Gattin Johanna und drei erwachsene Kinder. Der Verstorbene wurde am 5. Oktober 1999 einstimmig zum Präsidenten des Landtages gewählt. "Manfred Dörler war ein sehr aktiver Präsident, der über alle Parteigrenzen hinweg Achtung und Zustimmung genoss", würdigte Sausgruber den Verstorbenen.

"Trotz einer schweren Erkrankung, die ihm in den vergangenen Monaten zusehends zu schaffen machte, hat er sein Amt bis zuletzt mit vollem Einsatz ausgeübt. Dörler war seit dem Jahr 2000 auch stellvertretendes Mitglied im Ausschuss der Regionen (ADR) der Europäischen Union. In dieser Funktion und in anderen internationalen Gremien vertrat er die Interessen der österreichischen Länder und setzte sich für ein bürgernahes Europa der Regionen ein, erinnerte der Landeshauptmann.

Als überzeugter Verfechter des Föderalismus hat Dörler unermüdlich für die Stärkung der Länderrechte gekämpft. Sausgruber: "Dörler war offen und optimistisch, praktisch und lösungsorientiert. Seine Überzeugungen und besonders seine sozialen Anliegen vertrat er mit großem Nachdruck." Gleichzeitig sei er immer bereit zur Anerkennung auch anderer Meinungen gewesen. Manfred Dörler habe wesentlich dazu beigetragen, so Sausgruber, dass der politische Wettstreit im Vorarlberger Landtag "in einem Klima gegenseitiger Achtung ausgetragen wurde".

(APA)