"Morgen ist Handlungsbedarf, nicht irgendwann", so Schüller in der "ZiB2" des ORF. Irgendein Zweifel über die Qualität der Priesterausbildung "schadet stündlich", schließlich gehe es nicht um einen Randbereich von Kirche, "es geht um ein Herzstück".
Vatikan schweigt
Innerkirchlich scheint Krenn isoliert. Bereits an den Tagen zuvor hatten sich zahlreiche Kirchenmänner sehr kritisch gezeigt, auch die Bischofskonferenz sprach von einem "dringenden Handlungsbedarf". Krenn selbst verbittet sich indessen mit deftigen Worten jede Einmischung seiner Bischofs-Kollegen in der Causa: "Das geht die Bischofskonferenz einen Dreck an", sagt Krenn in "News".
"Es ist nicht Art des Vatikans, schnell zu reagieren"
Der Vatikan schweigt bis dato. Pater Eberhard von Gemmingen, Leiter der deutschsprachigen Sektion von "Radio Vatikan", meinte in der "ZiB 2", "es ist nicht Art des Vatikans, schnell zu reagieren." Insgesamt brauche es, um einer so schwierigen Sache gerecht zu werden, "ein bisschen Zeit". Schüller kritisiert die abwartende Haltung Roms als "vollkommen unangemessen", damit falle der Vatikan der Ortskirche in den Rücken.
Schüller: "Krenn untersuchen
Am Mittwoch setzte Krenn eine Untersuchungskommission zu den Vorgängen im Priesterseminar seiner Diözese ein. Schüller lehnt hingegen eine interne Untersuchung der Vorwürfe durch die Diözese St. Pölten ab. Er betont, der Bischof könne unmöglich Auftraggeber der Untersuchung sein, "wenn er selbst erste Adresse der Untersuchung sein muss".