Ein Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstministeriums muss sich vor Gericht wegen des Mordes von Kazemi verantworten. Graham wollte eigenen Angaben zufolge noch am Mittwoch mit dem iranischen Botschafter in Kanada zusammentreffen.
Nahost
Kanada beruft Botschafter aus dem Iran zurück
Streit um Beobachter bei Prozess um den Tod der iranisch-kanadischen Fotoreporterin Zahra Kazemi
Ottawa - Drei Tage vor Beginn des Prozesses um den Tod
der iranisch-kanadischen Fotoreporterin Zahra Kazemi in Teheran hat
Kanada die Rückberufung seines Botschafters aus dem Iran bekannt
gegeben. Der kanadische Außenminister Bill Graham begründete den
Schritt am Mittwoch mit der Weigerung der iranischen Behörden,
kanadische Beobachter zu dem für Samstag geplanten Verfahrensauftakt
zuzulassen.
Die 54-jährige Fotojournalistin Kazemi war im Juni 2003
festgenommen worden, als sie Demonstranten vor einem Gefängnis im
Norden Teheran fotografiert hatte. In der Haft wurde sie nach Angaben
der iranischen Regierung geschlagen. Nach tagelangen Verhören durch
den Geheimdienst erlag sie einer Hirnblutung. Die iranische Anwältin
und Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 2003, Schirin Ebadi, will
Kazemis Familie vor Gericht vertreten. (APA)