Die Medienkonzerne Walt Disney und Time Warner sowie die IT-Riesen IBM, Intel, Microsoft, Panasonic, Sony und Toshiba wollen gemeinsam einen Digital-Rights-Management-Standard (DRM) für Filme durchsetzen. Die acht Konzerne wollen heute, Mittwoch, ein neues intelligentes System zur Lizenzierung und Distribution digitaler Filminhalte vorstellen, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Der Schritt ist nicht der erste Versuch einen einheitlichen Standard für digitalen Video-Content zu etablieren. Aufgrund der Kooperation der acht Branchengrößen wird dem Vorstoß diesmal aber eine gute Chance auf Erfolg eingeräumt.

Umfassendere Nutzung

Die neue Technologie namens Advanced Access Content System (AACC) soll dem Konsumenten eine umfassendere Nutzung erlauben als dies mit derzeit üblichem Kopierschutz möglich ist. Den Copyright-Inhabern und Händlern bietet AACC zudem mehrere Alternativen an. Die DVDs können mit unterschiedlichen Beschränkungen versehen werden (zeitlich, wie oft der Film gesehen wurde) und von Film zu Film variieren. Verschiedene Videotheken können auch verschiedene Beschränkungen vorsehen. Beim Kopieren prüft das System immer aufs Neue die Eigentümerrechte. Die Umgehung des DRM-Systems soll dadurch schwieriger werden.

Die wichtigsten Gruppen sind involviert

"Das ist eine komplette Nahrungspyramide", meint der Analyst Richard Doherty zum WSJ. Der Vorstoß sei ausgewogen, das erste Mal seien die wichtigsten Gruppen wesentlich involviert, die die Zukunft des digitalen Filmvertriebs mitbestimmen. Die Kosten für die Etablierung des neuen Systems werde der Konsument wahrscheinlich kaum bemerken, weil sie ohnedies im Zuge der Einführung der nächsten DVD-Generation im Preis für neue DVDs und Abspielgeräte enthalten seien, so das WSJ. Die beiden beteiligten Filmstudios Disney und Warner Bros haben gemeinsam einen Marktanteil von rund 40 Prozent im Home-Entertainment-Markt. (pte)