Der Privatradioverbund Kronehit bleibt vorerst doch gänzlich im Eigentum von "Kronen Zeitung" und "Kurier". Der mehrheitliche Einstieg der französischen Radiogruppe NRJ wurde abgeblasen, berichtet der "Kurier" in seiner Mittwoch-Ausgabe. Als Grund nennt Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda die "völlig neuen Rahmenbedingungen" durch den Beschluss der Novelle des Privatradiogesetzes am vergangenen Freitag. Damit wird erstmals eine bundesweite Privatradio-Zulassung in Österreich ermöglicht.

Konzentration auf Zulassung als bundesweites Privatradio

"Kronehit ist in letzter Zeit durch neue Zulassungen und neue Frequenzen deutlich stärker geworden", sagte Swoboda. "Die bundesweite Zulassung wollen wir ganz massiv in Anspruch nehmen." Erst vergangene Woche hatte Kronehit eine Zulassung in Bregenz erhalten, vor kurzem konnte außerdem der Sendebetrieb in Innsbruck aufgenommen werden. Die im Gesetz genannte technische Mindest-Reichweite von 60 Prozent als Voraussetzung für die bundesweite Lizenz übertreffe Kronehit bereits jetzt deutlich.

Neue Möglichkeiten "nicht vergeigen"

Die neuen Möglichkeiten wollen man sich nicht "durch einen Schwebezustand, wie ihn ein Einstieg von NRJ gebracht hätte, vergeigen", so Swoboda. Der im April 2004 beim Kartellgericht eingebrachte Antrag auf Genehmigung des Zusammenschlusses wurde am Dienstag zurückgezogen. Gesellschaftervertreter Hans-Georg Otto bekräftigte, im "Kurier", dass jetzt "zuerst das eigene Haus zu bestellen ist".

Dem Kartellgericht war ein Einstieg von NRJ (Energy 104,2) zu 66,84 Prozent angezeigt worden. Die Raiffeisen-Gruppe, via "Kurier" am Bord der im Sommer 2001 gestarteten Radiokette, hatte sich im Herbst vergangenen Jahres offiziell auf Partnersuche begeben. (APA)