Auch habe Iraks Präsident Saddam Hussein offenbar keine Pläne entwickelt, chemische und biologische Waffen einzusetzen. Premierminister Tony Blair hatte bereits am Dienstag eine Kopie des Berichts vorgelegen. Er sollte nach der Veröffentlichung eine Erklärung dazu im Parlament abgeben.
Keine gezielte Manipulation
Der Untersuchungsbericht zur Arbeit des britischen Geheimdienstes vor dem Irak-Krieg hat Premier Blair teilweise entlastet. Zwar hätten einige Informationen über das irakische Waffenarsenal auf fehlerhaften oder unzuverlässigen Quellen basiert. Allerdings gebe es keinen Beweis für eine absichtliche Manipulation der Angaben oder grobe Fahrlässigkeit, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Kommission unter Vorsitz von Lord Butler.
Kritik übte Lord Butler insbesondere an einem im September 2002 vorgelegten Regierungsdossier über das irakische Waffenarsenal. Wichtige Vorbehalte hinsichtlich der verfügbaren Geheimdienstinformationen seien außer Acht gelassen worden. Auch widersprach der Bericht dem vor dem Irak-Krieg vertretenen Standpunkt der britischen Regierung, Staatschef Saddam Hussein verfüge über chemische und biologische Massenvernichtungswaffen. Die Aussage, der Irak sei binnen 45 Minuten zum Einsatz solcher Waffen in der Lage, hätte nicht vorbehaltlos in das fragliche Dossier übernommen werden dürfen.
Blair räumt Fehleinschätzung ein