Angeblich soll es bei der Trainerfindungs-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes einen von der Bundesliga vorgeschlagenen Geheimplan geben, nach dem der ursprüngliche Topfavorit Ottmar Hitzfeld trotz seiner Absage am 1. Juli noch einmal zum Umdenken bewogen werden soll. Der ehemalige Bayern-Coach soll demnach am 1. Januar 2005 ausgeruht und mit frischen Kräften die Nachfolge von Rudi Völler antreten.

Übergangslösung mit Michael Henke?

In den sieben Länderspielen 2004 könnte sein langjähriger Assistent Michael Henke die Nationalelf, die bis zur WM 2006 als Gastgeber keine Pflichtspiele zu bestreiten hat, übergangsweise betreuen. Henke selbst möchte dies nicht kommentieren, er möchte nicht "Opfer von Spekulationen werden".

Kurzfristige Interimslösung?

Das Sondereinsatzkommando hat sich am Dienstag wieder zu knapp dreistündigen Beratungen in Frankfurt/Main getroffen, ohne allerdings nach den Absagen von Hitzfeld und Otto Rehhagel konkrete Ergebnisse vorzulegen. Beckenbauer deutete aber an, dass man zumindest für das erste Saison-Länderspiel am 18. August in Wien gegen Österreich eine Interimslösung ins Auge fasst: "Beim DFB sind ja eine Reihe tüchtiger Leute beschäftigt."

Rehhagel empfiehlt Matthäus

Unterdessen hat sich Rehhagel, der mit seiner Absage am Samstagabend die Suche wieder in Gang gebracht hatte, von seinem Urlaubsort Sylt in die Diskussion eingeschaltet und Lothar Matthäus (43) als Völler-Nachfolger empfohlen. "Der Lothar hat Unterstützung von Franz, und er hat Fußball-Sachverstand", sagte der 65-Jährige der Sport-Bild.

Olsen und Hiddink in der Warteschleife

Weiterhin im Rennen um das Amt des DFB-Trainers sind auch der dänische Nationalcoach Morten Olsen und Guus Hiddink vom PSV Einhoven. "Es ehrt mich, zum Kandidatenkreis zu zählen. Außerdem ist Deutschland ein großes Fußballland, die Bundesliga gehört zu den fünf stärksten Ligen in Europa. Dazu findet die nächste WM in zwei Jahren in Deutschland statt. Von daher ist es natürlich für jeden Trainer eine reizvolle Aufgabe. Es sind jedoch Spekulationen, die ich nicht weiter kommentieren möchte. Außerdem habe ich mit dem dänischen Fußball-Verband noch einen Vertrag bis 2006", sagte Olsen im Gespräch mit der Tageszeitung Die Welt. Hiddink ließ über seinen Verein ausrichten, dass er sich zu diesem Thema in den nächsten Tagen nicht mehr äußern werde. (APA/Reuters/red)