Kath.net hat am Dienstag das anonyme Schreiben dokumentiert, "mit dem uns Fotos zum 'Sex-Skandal von St. Pölten' erreicht haben": Dies geschehe "auf Grund des sehr großen Interesses unserer Leserschaft", wurde betont. Der Brief sei am Samstag eingetroffen. Das Schreiben endet mit den Worten: "Bitte handeln Sie zum Wohle der Kirche in Österreich und St. Pölten. Es danken Ihnen jene, die leiden unter dem Sittenskandal in St. Pölten."

"Klare Beweisstücke"

Auszüge aus dem Brief, wie von Kat.net veröffentlicht: "Tief betroffen von der Realitätsferne des Herrn Bischof Kurt Krenn sehen wir uns gezwungen, Sie nunmehr anzuschreiben, allerdings von einer Adresse, an die Sie nicht zurückschreiben können, weil völlig frei erfunden. Allerdings sprechen die Beilagen dieser Nachricht für sich: es sind klare Beweisstücke, dass der Sekretär von Bischof Krenn tief in die homosexuelle Affäre des Priesterseminars St. Pölten verwickelt ist. Er müsste daher als nächster nicht nur zurücktreten, sondern auch eine kirchlichen Durchuntersuchung zugeführt werden." (...)

Fotos beiliegend

"Beiliegend finden Sie die neuen Fotos des Sekretärs des Bischofs von St. Pölten: dieser Sekretär und Subregens des Priesterseminars St. Pölten, Dr. Wolfgang F. Rothe, ist auf den Bildern bei der Vorbereitung und Durchführung eines homosexuellen Zungenkusses mit seinem Freund, einem jungen Seminaristen des Priesterseminars St. Pölten, zu besichtigen. Zur Feststellung der Identität des Bischöflichen Sekretärs von St. Pölten finden Sie noch weitere Fotos. Gerne können Sie höher aufgelöste Bilder bzw. die Originale bei Bischof Dr. Kurt Krenn oder bei Weihbischof Dr. Heinrich Fasching anfordern." (...)

Rasche Maßnahmen gefordert

"Während der bisherige Regens, Propst Ulrich Küchl, bereits auf Grund anderer Fotos zurücktreten musste, ist dies beim Sekretär des Bischofs Krenn bzw. beim Subregens des Priesterseminars eben noch nicht der Fall (der Rücktritt von Rothe wurde am Montag angenommen, Anm.). Wir ersuchen Sie daher sehr dringend, angesichts der beiliegenden Spitze des homosexuellen Eisbergs in St. Pölten rasche Maßnahmen betreffend den Sekretär und Subregens zu unternehmen, insbesondere im Hinblick auf die vielen anvertrauten Schutzbefohlenen in einem Priesterseminar. Leider steht zu befürchten, dass bei fortgesetzter Amtsführung noch schlimmere Dinge ans Tageslicht kommen könnten. Bitte helfen Sie so mit Ihrer aufdeckenden Berichterstattung Bischof Kurt Krenn und Weihbischof Heinrich Fasching, dass sie die richtigen Entlassungen und Bestrafungen vornehmen." (APA)