Durch den Vorsitz der UNODC von UNAIDS CCO ist es möglich, auf dieses Problem aufmerksam zu machen, erklärte Costa. Während dieser Zeit will sich die Organisation auf die vier risikoreichsten Ansteckungsbereiche für HIV konzentrieren: den Gebrauch von Injektionsnadeln bei Drogenkonsum, das sexuelle Verhalten in Gefängnissen, die sexuellen Ausbeutungen von Frauen bei Menschenhandel sowie Regionen, die unter Konfliktsituationen leiden.
Ansteckung durch verunreinigte Nadeln
Weltweit gibt es mehr als 13 Millionen Drogensüchtige, die Injektionsnadeln benützen und somit dem hohen Risiko einer Ansteckung ausgesetzt sind. In manchen Regionen haben sich 80 Prozent der HIV-Infizierten durch gemeinsam genutzte, verunreinigten Nadeln angesteckt - weltweit sind das beinahe zehn Prozent.
"Es gibt aber nicht nur schlechte Nachrichten. Im vergangenen Jahrzehnt haben wir gelernt, dass die Ausbreitung von HIV/Aids unter Drogensüchtigen gestoppt werden kann, wenn zu einem frühen Stadium die Süchtigen eine umfassende Unterstützung - wie saubere Spritzen oder Substitutionstherapien - erhalten."
Es sei betrüblich, wenn weniger als fünf Prozent - in vielen risikoreichen Gebieten weniger als ein Prozent - aller Drogenkonsumenten Zugang zu solchen Einrichtungen haben, sagte Costa. "In vielen Ländern werden Süchtige ganz einfach eingesperrt. Das ist nicht die Lösung. In Wirklichkeit trägt das nur zu einem raschen Anstieg der Zahl der HIV-positiven Menschen bei", erklärte Costa.
Gefängnisse als Orte der Ansteckung