Bild nicht mehr verfügbar.

Mobilisierung für den entführten Lastwagenfahrer Angelo de la Cruz: In Manila forderten Demonstranten die Regierung zum Abzug aus dem Irak auf.

Foto: REUTERS/ROMEO RANOCO
Washington/Manila - Die Philippinen haben nach einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN unter dem Druck einer Entführung mit dem Abzug aus dem Irak begonnen. Dies berichtete CNN am Mittwoch unter Berufung auf das Außenministerium in Manila. Einen Tag zuvor hatte der stellvertretenden Außenminister Rafael Sequis diesen Schritt zur Rettung des Lebens einer Geisel angekündigt.

Das philippinische Kontingent umfasst 51 Mann. Extremisten im Irak brachten nach einem Bericht des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera eine bulgarische Geisel um.

USA kritisieren Abzugspläne

Die US-Regierung hat die Entscheidung Manilas scharf kritisiert. Die US-Regierung sei "enttäuscht" über solche Erklärungen in einer Zeit, in der Irak um Stabilität und Frieden ringe, sagte am Dienstag der Sprecher des Außenministeriums in Washington, Richard Boucher.

Noch warte seine Regierung aber auf Klarstellungen, was die Ankündigungen genau bedeuteten. Nach seinen Angaben sprach der US-Botschafter in Manila, Francis Ricciardone, inzwischen mit Präsidentin Gloria Arroyo.

Annan äußert Zweifel an Wahlen

Angesichts der Sicherheitslage im Irak zweifelt UNO-Generalsekretär Kofi Annan am Termin für die für Jänner nächsten Jahres geplanten Wahlen. In einem Gespräch mit dem thailändischen Premierminister Thaksin Shinawatra am Dienstag habe Annan gesagt, die Sicherheitsprobleme könnten die Wahl "beinträchtigen oder ihre Abhaltung sogar verspäten", gab ein Regierungssprecher in Bangkok an.

Beim formalen Machttransfer an die irakische Übergangsregierung war festgelegt worden, dass noch vor dem 31. Jänner 2005 eine aus 275 Mitgliedern bestehende Nationalversammlung nach dem Verhältniswahlrecht gewählt werden soll. Diese soll bis August eine Verfassung verabschieden, über die im Oktober eine Volksabstimmung durchzuführen wäre.

In der nordirakischen Stadt Mosul griffen Aufständische eine Patrouille der irakischen Nationalgarde an und erschossen einen Soldaten. Neun weitere sollen verwundet worden sein. (Reuters, APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 14.7.2004)