Wien - Mit der Pensionsharmonisierung sei es trotz der Verlustdeckelung auf fünf Prozent möglich, dass bereits im Jahr 2014 ein dann 62-Jähriger Einbussen bei seiner Pension von 20 Prozent erreicht, kritisierte ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch Montag abend in der "ZIB 2" in einer Konfrontation mit Arbeitsminister Martin Bartenstein. Der Ressortchef wies dies als Vermischung mehrerer Punkte zurück. Bartenstein lobte seinerseits die "exzellenten Verbesserungen" für Frauen.

Der Wirtschafts- und Arbeitsminister: "Wir verdoppeln die Ersatzzeiten von zwei auf vier Jahre, wir verdoppeln die Bemessungsgrundlage auf nunmehr 1.350 Euro und es werden nur mehr sieben Jahre Beruf notwendig sein, um eine eigenständige Pension zu erlangen". Außerdem sei es schade, dass die positiven Verhandlungen letztlich nicht die Zustimmung des ÖGB gefunden hätten. In letzter Minute sei die Gewerkschaft von Bord gegangen. Es offenbar politisch nicht möglich gewesen, "sie wollten oder konnten nicht zustimmen".

Verzetnitsch: ÖGB arbeitet parteiunabhängig

Verzetnitsch betonte, dass der ÖGB unabhängig von den Parteien agiere und als einziger ein schlüssiges Pensionskonzept auf den Tisch gelegt habe. Außerdem habe man verlangt, dass ein ähnliches System auch für die Landes- und Gemeindebeamten gelten müsse.

Bartenstein will dieses Problem damit lösen, in dem er die "Länder und Gemeinden herzlich einlädt, sich zu beteiligen". Auf die Frage, ob es Streiks der Gewerkschaft gegen die Harmonisierung geben werde, sagte Verzetnitsch, man werde sich jetzt einmal anschauen, was über den Sommer an konkreten Gesetzesvorschlägen ausgearbeitet werde. (APA)