Frankreichs Printmedien haben im Geschäftsjahr 2003 einen leicht rückläufigen Umsatz verzeichnet: Er sank nach Angaben des am Amt des Premierministers angesiedelten Instituts DDM (Direction de developpement des medias) vom Montag um 0,4 Prozent auf 10,25 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür waren laut der Studie, die 300 französische Presseverlage berücksichtigt, vor allem die Konjunkturflaute und der schwache Werbemarkt.

Die Einnahmen durch den Verkauf von Zeitungen stiegen zwar um 1,1 Prozent, allerdings sanken die Werbeeinnahmen um 2,5 Prozent. Die Verkaufseinnahmen (im Handel und per Abonnement) erreichten 5,99 Milliarden Euro, was 58 Prozent der Gesamteinnahmen ausmacht. Dur Werbeinserate nahmen die Medien dagegen 4,26 Milliarden Euro ein (42 Prozent des Gesamtumsatzes).

Einsparungen in der Werbungskommunikation

Die Unternehmen haben laut Studie im Jahr 2003 die Einsparungen in der Werbungskommunikation fortgesetzt, obwohl sich die Marktlage in Bezug auf 2002 verbessert hat. Dennoch konnten die Presseverlage ihren Einnahmenrückgang auf minus 0,4 Prozent eindämmen, da dieser 2002 noch minus 2,6 Prozent betragen hatte.

Bei konstanter Währung haben die Einnahmen der Presseverlage in der Zeitspanne zwischen 1993 und 2003 um 5 Prozent zugenommen, heißt es in der Studie weiter. Zugenommen (plus 2,7 Prozent) haben 2003 insbesondere die Einnahmen durch Abonnements, während die Einnahmen am Kiosk beinahe unverändert blieben (plus 0,2 Prozent).

Am schlechtesten abgeschnitten haben 2003 die nationalen Tageszeitungen und die politischen Wochenmagazine, deren Umsatz um 6,3 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro abgenommen hat, nachdem bereits 2002 eine Abnahme von 7,2 Prozent und 2001 eine Abnahme von 8,5 Prozent verzeichnet worden war. Die Abnahme der Tageszeitungen betrug sogar 7,2 Prozent, jene der Wochenmagazine 5,9 Prozent.

Die regionale und lokale Tagespresse verzeichnete dagegen eine leichte Umsatzzunahme von plus 0,6 Prozent. Die spezialisierte Presse verbesserte ihre Einnahmen im Vorjahr um 0,9 Prozent.

Aufschwung

Einen besonders starken Aufschwung erfuhr 2003 in Frankreich die kostenlose Tagespresse. Sie erreichte eine Gesamtauflage von mehr als einer Million Exemplare. Die Werbeeinnahmen wurden laut Studie in Bezug auf 2002 verdreifacht. Allerdings machen diese Werbeeinnahmen nur 1,8 Prozent der Gesamteinnahmen durch Werbeinserate in Frankreich aus, so das DDM. (APA)